Swasiland: Swasiland: Fünfjähriges Sex-Verbot für Jungfrauen

Johannesburg/dpa. - Die Ankündigung eines fünfjährigen Sex-Verbots für Jungfrauen hat im afrikanischen Berg-KönigreichSwasiland zu empörten Streikdrohungen der Studenten geführt. Diezwischen Südafrika und Mosambik gelegene Monarchie hatte wegen derAids-Epidemie in der Region eine entsprechende Maßnahme angeordnet.Die Studenten drohten mit einem landesweiten Streik für den Fall,dass der in Vergessenheit geratene traditionelle Brauch («Umcwasho»)tatsächlich wieder belebt werden sollte. König Mswati III hatteangeordnet, dass Jungfrauen unter 19 Jahren ihren Status künftigdurch gelbe oder grüne Woll-Quasten am Hals bekunden.

Sie dürfen in der Zeit jungen Männern weder die Hand schüttelnnoch Hosen tragen. Romantische Zwiegespräche sind nach Angaben derVorsitzenden des nationalen Verbandes junger Swasi-Frauen, LungileNdlovu, ebenso tabu wie Gespräche über Sex.

Das Verbot belebt eine seit mehr als 20 Jahren vergesseneTradition im eine Million Einwohner zählenden Königreich, in dembereits mehr als 50 000 Menschen an Aids starben. Allerdings war dasSex-Tabu früher auf zwei Jahre begrenzt.

Bei Verstößen gegen das Verbot - das von den örtlichenAutoritäten kontrolliert werden soll - drohen sowohl jungen Männernwie Frauen Geldstrafen von bis zu 160 Dollar oder die Finanzierungeiner Kuh.

König Mswati war in den vergangenen Monaten bereits durch einenumstrittenen Pressezensur-Erlass international in die Schlagzeilengeraten, den er nach heftiger Kritik aus dem Ausland hatterelativieren müssen.