Stürmischer Sommer Stürmischer Sommer: Unwetter in Teilen Deutschlands und Europas

Hamburg/dpa. - Starke Sommergewitter gingen auch in Berlin und Brandenburg nieder.
Sturm und Hagel wüteten ebenso in Großbritannien und verursachtendort chaotische Verhältnisse auf den Straßen und im Eisenbahnverkehr.Im Süden der britischen Insel fiel in mehr als 100 000 Haushaltenvorübergehend der Strom aus.
In der Nacht hatten die Unwetter vor allem die Region um Freiburggetroffen: «Wir hatten eine dramatische Situation», sagte derzuständige Branddirektor Gernot Schneider. Binnen einer guten halbenStunde seien in Freiburg mehr als 27 Liter Regen pro Quadratmetergefallen, berichtete der Meteorologe Oliver Klein von Meteomedia. DieDurchschnittsmenge für den gesamten Monat Juli liege bei 80 Litern.Durch das Unwetter wurden Straßen überflutet, Unterführungen undKeller liefen voll. In der Stadt und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald musste die Feuerwehr nach eigenen Angaben mit rund220 Mann zu mehr als 600 Einsätzen ausrücken.
Die riesigen Hagelkörner hätten in manchen landwirtschaftlichenBetrieben 80 Prozent der Anbaufläche zerstört, teilte das MarktkontorObst und Gemüse Baden mit. Schäden gebe es vor allem beim Kernobst.Auch die Winzer rechnen mit erheblichen Ernteausfällen.
In Mannheim waren rund 300 Haushalte wegen starken Gewitterregensam Donnerstagmorgen ohne Strom. In Bad Bergzabern an der SüdlichenWeinstraße stand das Wasser in einigen Straßen der Altstadtkurzzeitig bis zu 30 Zentimeter hoch. Ein Blitz legte dieTelefonanlage der Polizeiinspektion lahm. In Heidelberg schlug einBlitz in den Kamin eines Wohnhauses ein. In Erfurt in Thüringenverzögerte ein Gewitter den Abtransport der weltweit ältesten freischwingenden Glocke «Gloriosa» aus dem Dom.
Am Nachmittag gingen erneut schwere Gewitter über Baden-Württemberg nieder. Der Wetterdienst Meteomedia warnte vor Unwetternder höchsten Stufe mit Tornadogefahr, Regen, Blitzschlag, Hagel undSturmböen. Die Gewitter zogen später nach Osten ab, hinterließen aberviele durch umgestürzte Bäume blockierte Bahnstrecken und Straßen.
In Bayern blieben die Unwetter nach Aussagen der Polizei meistörtlich begrenzt. Am heftigsten traf es Schwaben, das nördlicheOberbayern und Ostbayern. Durch Hagel gingen auch Scheiben zu Bruch.In der Region Berlin kam es bei den Sommergewittern mit hunderten vonBlitzen nur zu kleineren Schäden. In Teilen Brandenburgs stürztenBäume um und wurden Dachziegel herabgerissen.
Auch nach den Unwettern ist in Deutschland kein richtiger Sommerin Sicht. Nach Vorhersage von Meteomedia bleibt es auch am Wochenendebei dem wechselhaften und für die Jahreszeit deutlich zu kühlenSchauerwetter.
In London wurde auch der neue Gedächtnisbrunnen für PrinzessinDiana, der erst am Dienstag im Hyde Park eröffnet worden war, einOpfer der Stürme und Regenmassen. Er überflutete, weil seine Filtervon Blättern verstopft wurden. Auf dem Trafalgar Square musste amMittwochabend die Open-Air-Vorstellung «La Bohème» abgesagt werden.
In Griechenland steigt dagegen wegen hoher Temperaturen um 37 GradCelsius und starken Winden die Waldbrandgefahr. Alle Feuerwehren sindnach Angaben des griechischen Katastrophenschutzes in höchsterAlarmbereitschaft. Am Donnerstag waren bereits zwei Waldbrändeausgebrochen. Auch in Bulgarien schwitzten die Menschen bei bis zu 35Grad am Donnerstag - der bisherige Sommerrekord 2004.

