Hochschuelen Studieren ohne Abitur: Lüneburg in Niedersachsen vorn
An der Uni Lüneburg studieren prozentual die meisten Studenten ohne Abitur in Niedersachsen. Es sind nicht viele, werden aber immer mehr.

Lüneburg - Die Leuphana Universität Lüneburg ist landesweit zum Studieren ohne Abitur die begehrteste Hochschule. Das zeigen Daten des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh. Danach haben sich 2021 39 Studienanfänger ohne Abitur oder Fachhochschulreife in der Hansestadt eingeschrieben. Das entspricht einem Anteil von gut 6 Prozent der Studenten und Studentinnen ohne Abitur in Niedersachsen - der höchste Wert unter den Universitäten. Auf den weiteren Plätzen folgen die Universitäten Oldenburg und Osnabrück.
Betrachtet man alle Hochschularten, dann hat die Jade Hochschule mit Standorten in Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth mit mehr als 14 Prozent der Studenten ohne Abitur den höchsten Anteil im Lande.
„Auch für Studieninteressierte ohne Abitur bewährt sich unser außergewöhnliches Zulassungssystem, mit dem wir besonders engagierte Studierende für unsere Universität gewinnen wollen“, sagt Universitätspräsident Sascha Spoun. Man dürfe nicht nur Abiturnoten betrachten, sondern müsse auch danach fragen, mit welcher Einstellung und mit welchen Interessen Bewerber auf ihr Studium zugehen, betont er.
Niedersachsen ist ein Pionier beim Studium ohne Abitur oder Fachhochschulreife. Es gehört zu den wenigen Bundesländern, die bereits in den 1970er Jahren ihr Hochschulsystem für beruflich Qualifizierte öffneten.
Das CHE hatte die Daten für ganz Deutschland ermittelt. Nach Angaben des Centrums hat sich die Anzahl der Studenten ohne Abitur oder Fachhochschulreife seit 2011 mehr als verdoppelt, von rund 32 200 auf 70 338 im Jahr 2021. Das entspricht einem Anteil an der gesamten Studierendenschaft von gut 2 Prozent. Auch bei den Studienanfängern ohne Abitur sind für das Jahr 2021 neue Höchstwerte zu verzeichnen.