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Seewärtiger Außenhandel Studie: Warenmenge wird sinken, aber der Wert steigen

Eine Sonderauswertung der Seeverkehrsprognose 2040 zeigt: Der seewärtige Außenhandel Deutschlands werde zwar bis 2040 auf 331 Millionen Tonnen sinken, aber im Wert auf 1,224 Billionen Euro steigen.

Von dpa 25.06.2025, 08:00
Laut einer Sonderauswertung der Seeverkehrsprognose 2040 durch die IHK Nord wird der seewärtige Außenhandel Deutschlands bis 2040 zwar auf 331 Millionen Tonnen pro Jahr sinken, aber im Wert auf 1,224 Billionen Euro steigen. (Archivbild)
Laut einer Sonderauswertung der Seeverkehrsprognose 2040 durch die IHK Nord wird der seewärtige Außenhandel Deutschlands bis 2040 zwar auf 331 Millionen Tonnen pro Jahr sinken, aber im Wert auf 1,224 Billionen Euro steigen. (Archivbild) Christian Charisius/dpa

Hamburg - Deutschlands seewärtiger Außenhandel wird laut der Seeverkehrsprognose 2040 des Bundesverkehrsministeriums in den kommenden Jahren im Volumen sinken, aber an Wert deutlich hinzugewinnen. So werde er einerseits von 347 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 331 Millionen Tonnen im Jahr 2040 sinken, heißt es in einer Sonderauswertung der Verkehrsprognose durch die IHK Nord. Andererseits werde der Warenwert von 830 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 1,224 Billionen Euro im Jahr 2040 steigen.

Rückläufiger Import fossiler Energieträger 

Abzüglich des Umladens von einem Transportmittel auf ein anderes und ohne das Transitaufkommen bedeute dies für die deutschen Seehäfen, dass die seewärtigen Außenhandelsvolumina von 212 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 195 Millionen Tonnen im Jahr 2040 sinken, aber im selben Zeitraum im Wert von 508 auf 764 Milliarden Euro steigen werden. Grund für den mengenmäßigen Rückgang sei insbesondere der rückläufige Import fossiler Energieträger in Verbindung mit der Energiewende. Auf der anderen Seite werde der Handel mit hochwertigen Gütern wie Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen voraussichtlich weiter wachsen. 

In der Sonderauswertung wurden die Verkehre über 19 Seehäfen der Bundesrepublik berücksichtigt, die als Start- oder Zielort Deutschland haben.

Container wesentlicher Treiber für das Wachstum

Das stärkste Wachstum wird der Studie zufolge bei chemischen Erzeugnissen und Düngemitteln, bei den klassischen Exportprodukten der deutschen Wirtschaft aus dem Anlagen- und Maschinenbau sowie bei „nicht identifizierbaren Gütern“ erwartet. Letztere würden zu einem großen Teil per Container transportiert und seien wesentlicher Treiber für das Wachstum.

Bundesweit werden der Untersuchung zufolge mehr als zwei Drittel des seewärtigen Außenhandels über deutsche Seehäfen abgewickelt – mit steigender Tendenz beim Warenwert. Allein aus dem Freistaat Bayern betreffe das 2040 Waren in einem Wert von 87 Milliarden Euro – 30 Prozent mehr gegenüber dem Jahr 2019, teilte die IHK Nord mit.

Hansen: Bedeutung der Seehäfen geht weit über den Norden hinaus

 „Diese Zahlen zeigen: Die Bedeutung der deutschen Seehäfen geht weit über den Norden hinaus“, betonte IHK Nord-Vize Knud Hansen. Entsprechend müsse die Bundesregierung die Hafenhinterlandanbindungen endlich als zentrale nationale Infrastrukturaufgabe begreifen, forderte Hansen. „Nur mit durchgängig gut ausgebauten und zuverlässigen Transportkorridoren können die deutschen Seehäfen ihre Rolle als wettbewerbsfähiges Tor zur Welt auch künftig erfüllen.“ Die Häfen selbst müssten vom Bund jährlich mit 500 Millionen Euro unterstützt werden, erneuerte Hansen eine IHK-Forderung.