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Großübung Stress-Test hinter Gittern: Einsatzkräfte üben Geiselnahme

In einer nächtlichen Großübung proben Polizei, LKA und JVA Tonna den Ernstfall: Wie sich Einsatzkräfte auf Geiselnahmen im Gefängnis vorbereiten.

Von dpa Aktualisiert: 25.09.2025, 12:57
Was sich 2022 in Sachsen-Anhalt tatsächlich ereignete, übten Thüringer Einsatzkräfte in der JVA Tonna in der Nacht zu Donnerstag. (Archivbild)
Was sich 2022 in Sachsen-Anhalt tatsächlich ereignete, übten Thüringer Einsatzkräfte in der JVA Tonna in der Nacht zu Donnerstag. (Archivbild) Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Erfurt/Tonna - Bei einer Großübung haben Einsatzkräfte von Polizei, Landeskriminalamt und der Justizvollzugsanstalt Tonna (JVA) im Kreis Gotha den Einsatz wegen einer Geiselnahme trainiert. Die Übung für den Ernstfall sei in der Nacht zu Donnerstag planmäßig und erfolgreich verlaufen, teilte die Landespolizeidirektion Thüringen mit. Demnach sei bis in die Morgenstunden ein „Echtzeitszenario“ trainiert worden, bei dem eine „länger andauernde Geiselnahme“ in der JVA simuliert worden sei.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sprach von einem reibungslosen Verlauf. Polizei und Justiz in Thüringen hätten gezeigt, dass sie „Hand in Hand arbeiten, insbesondere unter den realitätsnahen und herausfordernden Bedingungen dieses Übungsszenarios“. Justizministerin Beate Meißner (CDU) sagte, die Einsatzkräfte „leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur inneren Sicherheit unseres Landes“.

Ernstfall in Sachsen-Anhalt vor rund drei Jahren

Die realitätsnahe Übung, bei der die Beamten auf eine sich entwickelnde Lage reagieren müssen, solle die Einsatzkräfte bestmöglich auf potenzielle Herausforderungen vorbereiten, heißt es weiter. Zentraler Mittelpunkt der Übung sei das „taktische Zusammenspiel“ verschiedener Einheiten der Polizei und der JVA gewesen, teilt das Innenministerium mit. 

Einen solchen viel beachteten Ernstfall hatte es zuletzt im Dezember 2022 im benachbarten Sachsen-Anhalt gegeben: Damals hatte der wegen des Attentats auf die Synagoge in Halle (Saale) verurteilte Attentäter versucht, aus der JVA Burg zu fliehen. Dabei hatte der Mann mittels einer selbst gebauten Waffe vorübergehend zwei JVA-Beamte als Geiseln genommen. Im Februar 2024 war er deshalb zu weiteren sieben Jahren Haft verurteilt worden – der Bundesgerichtshof hat das Urteil im Juli bestätigt.