Natur Stiftung: Waldbrand Rückschlag für Wildnis-Entwicklung

Jüterbog - Der Waldbrand bei Jüterbog ist aus Sicht des Eigentümers der Fläche ein großer Rückschlag für die Entwicklung des Wildnisgebietes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz. „Die Feuer auf den Wildnisflächen vernichten wertvolle Natur“, teilte die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf Anfrage mit.
Das ehemalige militärische Areal bei Jüterbog im Eigentum der Stiftung ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dort soll sich die Natur wieder frei zur Wildnis entwickeln, das bedeutet, es finden auf dem Großteil des Gebietes keine Eingriffe statt.
Seit Tagen brennt dort der Wald. Wegen der Gefahr durch die Munitionsbelastung kann die Feuerwehr das Gebiet nicht betreten und kommt nicht direkt an die Brandstellen heran.
Feuer auf Wildnisflächen seien eine Gefahr für die landschaftliche Vielfalt und zerstörten die Lebensgrundlagen vieler Tiere, so die Stiftung. Im Wald würden Wurzeln und Humusschichten verbrennen und mit ihnen darin lebende Würmer und Insekten. „Und selbst wenn Dachse, Füchse, Baummarder und Rehe Glück haben und rechtzeitig flüchten können, hat das Feuer ihren Lebensraum zerstört und unbewohnbar gemacht.“ Langsame Amphibien wie Frösche, Schlangen und Eidechsen würden verbrennen, schilderte die Stiftung. In dem Schutzgebiet leben demnach auch Wölfe, Fischotter, die Bechsteinfledermaus und der Wiedehopf.
„Durch das Verbrennen der Humuslage und des Baumbestands wird das gesamte Waldsystem praktisch auf null zurückgesetzt. Es gehen bis zu 120 Jahre an Wachstumsgeschichte und Wildnisentwicklung verloren“, teilte die Stiftung weiter mit.
Nach eigenen Angaben wurde der Waldbrandschutz auf der insgesamt 7200 Hektar großen Fläche bei Jüterbog ausgebaut. Neue Löschbrunnen, Brandschutzwege und -schneisen seien fertiggestellt worden.