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Jutta Kammann Jutta Kammann: Nach "In aller Freundschaft"-Aus plagten sie Suizid-Gedanken

30.05.2018, 15:23
Jutta Kammann und ihr verstorbener Kollege Dieter Bellmann.
Jutta Kammann und ihr verstorbener Kollege Dieter Bellmann. Imago

Halle (Saale) - Von 1998 bis 2014 spielte Jutta Kammann in der ARD-Erfolgsserie „In aller Freundschaft“ mit. 16 Jahre verkörperte sie Oberschwester Ingrid Rischke.

Was kaum einer ahnte: Nach dem Serien-Aus plagten den IaF-Star Selbstmordgedanken, wie sie dem Magazin „Bunte“ erzählt.

Jutta Kammann plagten nach Ausstieg bei „In aller Freundschaft“ Suizid-Gedanken

„Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war wie versteinert. Ich stand lange unter Schock“, berichtet Kammann über die Zeit nach dem Serien-Aus.

„Ich war kurz davor, in eine tiefe Depression zu versinken. Mehrere Male habe ich gedacht: ‚Eigentlich kannst du jetzt auch aufhören zu leben‘“.

Jutta Kammann: So krempelte sie ihr Leben nach dem IaF-Aus um

Eine Makuladegeneration, eine Erkrankung der Netzhaut, am linken Auge mache ihr zudem seit zehn Jahren zu schaffen. Denn damit einher geht die Angst zu erblinden. Tatsächlich ist die Krankheit nicht heilbar. Der Verlauf lässt sich durch ärztliche Behandlung lediglich verlangsamen.

Ihr sei bewusst geworden, dass sie etwas ändern müsse, erzählt sie der „Bunten“. Für die 74-Jährige bedeutete das, in ein Penthouse in einem Münchner Seniorenheim zu ziehen.

Jutta Kammann findet neuen Aufgabe nach „In aller Freundschaft“

Dazu gehörte auch, sich von einigen kostbaren Antiquitäten zu trennen. Kammann: „Die letzten Jahre, die mir bleiben, will ich ‚behütet’ wohnen – mit allen Vorteilen, wie z.B. ärztliche Hilfe rund um die Uhr.“

Doch nicht nur privat hat sich für die Schauspielerin alles zum Guten gewendet. Aktuell steht sie für die ZDF-Serie „Die Rosenheim-Cops“ vor der Kamera.

Da der Verlust eines Angehörigen durch Suizid noch einmal ein ganz spezielles Thema sei, möchte Anke Riedel in Halle eine Gruppe gründen, die sich an Menschen richtet, die diese Erfahrung gemacht haben. Sie selbst hat einen ihr nahen Menschen auf diese Weise verloren. „Das Thema ist noch immer tabuisiert“, erklärt sie. „Viele Menschen schämen sich.“ Unter dem Dach des Vereins Agus (Angehörige um Suizid) soll deshalb noch in diesem Jahr in Halle ein Gründungstreffen stattfinden. Agus ist die bundesweite Selbsthilfeorganisation für Trauernde, die einen Menschen durch Suizid verloren haben. Wie lange der Suizid zurückliegt spiele keine Rolle.
››Infos zu Agus gibt es unter www.agus-selbsthilfe.de. Wer beim Aufbau der Gruppe in Halle helfen möchte, kann sich unter Telefon 0345/52517317 melden.