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  7. Gunther Emmerlich im Alter von 79 Jahren gestorben

OPernsänger und Entertainer Gunther Emmerlich im Alter von 79 Jahren gestorben

Gunther Emmerlich ist tot. Der Sänger, Moderator und Entertainer starb Medienberichten zufolge im Alter von 79 Jahren.

Von DUR/dpa Aktualisiert: 20.12.2023, 14:17
Gunther Emmerlich ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Gunther Emmerlich ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Foto: dpa/Jan Woitas

Dresden/DUR - Der beliebte Sänger und Entertainer Gunther Emmerlich ist tot. Am Dienstag starb der gebürtige Thüringer unerwartet im Alter von 79 Jahren zuhause in Dresden - «sein schwaches Herz», wie sein Manager Gunter Grebler gegenüber dpa am Mittwoch mitteilte. Zuerst hatte der MDR berichtet.

Sein Markenzeichen war die Vielfalt. Sänger und Entertainer Gunther Emmerlich hat sie stets erweitert, selbst im Ruhestandsalter. Zum Singen, Inszenieren, Moderieren und einem Ausflug in die Schauspielerei kam zuletzt das Schreiben. «Es ist eine Entdeckung für mich im etwas reiferen Alter», sagte der gebürtige Thüringer mit 70. Drei Bücher hat er über sein Leben geschrieben, ans Aufhören dachte er nicht.

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Emmerlich lebte in Dresden und sang viele Jahre in der Semperoper. Neben seinem Wirken als Opernsänger war er auch dem Fernsehpublikum wohlbekannt.

Der geborene Eisenberger moderierte viele Jahre Sendungen im DDR-Fernsehen und war als Entertainer in Ostdeutschland sehr beliebt. Emmerlich wurde 79 Jahre alt.

Gunther Emmerlich: Nach Herz-OP im Jahr 2007 lebte der Sänger gesünder

Schon seit einer Herz-Operation 2007 lebte der 1,93 Meter-Mann gesünder. Ein Mal im Jahr war er mit seiner Wandergruppe «Bündnis 98 Die Blauen» auf Tour - durch Irland, Schwarzwald, Vogesen, Rhön oder zum Rennsteig. Dabei wollte der 1944 in Eisenberg geborene Bass als Junge eigentlich Pilot werden oder zur See fahren. Nach dem Tod der Eltern wuchs er bei Schwester und Schwager auf, sie ersparten ihm das Waisenhaus.

Mit 22 begann der ausgebildete Bauingenieur ein Studium des Operngesangs an der Weimarer Musikhochschule Franz Liszt. 1972 engagierte ihn das Nachwuchsstudio der Dresdner Oper - kurz darauf wurde er ins Ensemble übernommen. Daneben gründete der Banjo-Spieler und Jazzsänger 1985 mit gleichgesinnten Musikern der Staatskapelle die Semper HouseBand.

Ab 1987 eroberte Emmerlich dann den TV-Bildschirm in der DDR und bot mit «Showkolade» - einem Mix aus Glitzer, Zeitkritik und Kabarett - sogar Thomas Gottschalks «Wetten, dass...? » im Westen Paroli. Die Neigung zu aufmüpfigen politischen Randbemerkungen brachte ihn ins Fadenkreuz der DDR-Kulturbehörden, die ihn wegen «staatsfeindlicher Betrachtungen» zeitweise mit Auftrittsverbot belegten.

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1992 löste er seinen Vertrag mit der Semperoper, um frei zu arbeiten. Mit Sendungen wie «Nimm Dir Zeit», «Gunther und drüber» und «Zauberhafte Heimat» avancierte er dann zu einem Liebling deutscher Fernsehzuschauer, in Ost und West - und war daneben unterwegs: Konzerte mit der Semper HouseBand, Duette mit den Sängerinnen Deborah Sasson - mit ihr debütierte er 2008 erfolgreich in der New Yorker Carnegie Hall - und Eva Lind, Auftritte in Kirchen, Moderationen von TV-Sendungen oder den Dresdner Semperopernball.

Sein musikalisches Repertoire reichte von Kirchenmusik über Lieder-Zyklen, Arien und Duette bis zu Swing und Dixieland. Und 2015 debütierte Emmerlich in einer Operette - als Oberst Ollendorf im «Bettelstudent» bei den Festspielen Bad Hersfeld.