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Berlin Staatsschutz ermittelt: Homophobe Angriffe am Tag des CSD

Von dpa Aktualisiert: 23.07.2023, 18:36
Zwei Frauen küssen sich am Rande der Demonstration.
Zwei Frauen küssen sich am Rande der Demonstration. Hannes P. Albert/dpa

Berlin - Zwei 23 und 34 Jahre alte Frauen und eine 19 Jahre alte Transfrau sind am Samstagabend im Berliner Stadtteil Alt-Hohenschönhausen homophob beleidigt worden. Sie hatten zuvor am Christopher Street Day (CSD) teilgenommen, wie die Berliner Polizei am Sonntag mitteilte. Nach den bisherigen Ermittlungen waren die drei bunt gekleideten Menschen in einem Einkaufsmarkt in der Hauptstraße, als ihnen fünf bis sechs Jugendliche auffielen, die sie nachmachten und anstarrten.

Beim Verlassen des Geschäftes seien sie von der Gruppe verfolgt worden. Alle drei sollen von den Jugendlichen homophob beleidigt worden sein, die 23- und die 34-Jährige sollen außerdem im Gesicht angespuckt worden sein. Die Tatverdächtigen flüchteten noch vor Eintreffen der Polizei. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt wegen Beleidigungen mit homophobem Hintergrund und Körperverletzungen.

Bereits am Samstagmittag wurde in Berlin-Schöneberg ein 30-Jähriger von einem Mann angegriffen. Der Unbekannte soll in der U-Bahn zuvor lautstark telefoniert und sich dabei homophob zu Teilnehmern des Christopher Street Days geäußert haben. Als die Bahn in den U-Bahnhof Yorckstraße eingefahren sei, sei der 30-Jährige von dem Mann am Aussteigen gehindert worden.

Er habe den Unbekannten gebeten, ihn durch zu lassen. Daraufhin habe der Angreifer ihn an seinem T-Shirt aus dem Waggon auf den Bahnsteig gezogen und ihn am Hals gepackt. Dabei sei das T-Shirt zerrissen worden und es seien ihm Schmerzen an Hals und Arm zugefügt worden.

Als Passanten eingriffen, habe der Angreifer von dem 30-Jährigen abgelassen. Der Polizei wurde der Sachverhalt am Abend über die Internetwache angezeigt. Die Ermittlungen hat ebenfalls der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen.