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Spieler, Waffennarr, wohlhabend Spieler, Waffennarr, wohlhabend: Wer war der Massenmörder von Las Vegas?

03.10.2017, 11:40
Undatierte Aufnahme von Stephen Paddock, dem mutmaßlichen Schützen aus Las Vegas
Undatierte Aufnahme von Stephen Paddock, dem mutmaßlichen Schützen aus Las Vegas Courtesy of Eric Paddock/AP

Las Vegas - Der Schütze Stephen Paddock, der in Las Vegas mindestens 59 Menschen getötet und über 500 verletzt haben soll, ist 64 Jahre alt und ein Mann weißer Hautfarbe. Die Polizei weiß bisher: Der Schütze war Glücksspieler und Waffensammler.

Sie geht davon aus, dass Paddock allein handelte. Man habe keine Informationen, die auf etwas anderes schließen ließen. „Wir glauben, dass es ein Einzeltäter ist. Ein einsamer Wolf“, sagte Lombardo über den Schützen, einen weißen US-Bürger.

Bezüge zu Terrororganisationen gibt es ersten Ermittlungen zufolge nicht, wie die US-Bundespolizei FBI mitteilte. Das Massaker wäre jedenfalls das größte eines einzelnen Täters in der US-Kriminalitätsgeschichte.

Weder Fanatiker noch religiös

Weitere Hintergründe der Tat sind aber noch unklar. Paddocks Bruder Eric sagte mehreren US-Medien, er könne sich nicht vorstellen, warum sein Bruder die Bluttat begangen haben könnte. Der 64-Jährige sei kein Fanatiker gewesen, weder politisch noch religiös.

Sein Bruder sei hin und wieder nach Las Vegas gefahren, um mit durchaus hohen Beträgen dem Glücksspiel nachzugehen. „Er hat höher gespielt als der Durchschnitt“, sagte Eric Paddock. Er habe aber auch viel mehr Geld gehabt als der Durchschnitt. „Er war ein wohlhabender Kerl, er ging auf Kreuzfahrten“, sagte sein Bruder. „Er konnte sich leisten, was er wollte.“

Paddock besaß mindestens 42 Schusswaffen

Nach Medienberichten arbeitete Paddock als Buchhalter und investierte in Immobilien. Laut seinem Bruder war er geschieden und hatte keine Kinder.

Neben dem Glücksspiel war Paddock sehr an Waffen interessiert. Im Hotelzimmer, aus dem er auf die etwa 22 000 Feiernden schoss, fand die Polizei 23 Schusswaffen. Weitere 19 Waffen, mehrere Tausend Schuss Munition und Sprengsätze lagerte Paddock in seinem Haus in Mesquite, einer rund 130 Kilometer von Las Vegas entfernten Kleinstadt. Im Auto des Verdächtigen faden die Fahnder mehrere Pfund Ammoniumnitrat, das zur Herstellung von Sprengsätzen dienen kann.

Paddocks Bruder Eric sagte mehreren Medien, dass er von den Waffen seines Bruders wusste - zumindest von Pistolen und „vielleicht“ einem Gewehr. Von automatischen Waffen, wie sie sein Bruder beim Anschlag am Sonntag verwendete, habe er aber nichts gewusst. (dpa/afp)