Spanien Spanien: Verheerende Waldbrände durch Zigarettenkippen

Barcelona/dpa. - Im Kampf gegen einen riesigen Waldbrand im Nordosten der spanischen Region Katalonien profitieren die Einsatzkräfte von besseren Wetterbedingungen. Es gebe gute Chancen, den Brand bald unter Kontrolle zu bringen, sagte der katalanische Innenminister Felip Puig am Dienstag. Das Abflauen des Winds und eine höhere Luftfeuchtigkeit begünstigten die Löscharbeiten nahe der Grenze zu Frankreich.
Etwa 1300 Menschen, darunter Feuerwehrleute, Soldaten, Polizisten und Freiwillige, beteiligten sich in der Nacht zum Dienstag an den Löscharbeiten. Mehr als 20 Löschflugzeuge und Hubschrauber sowie rund 150 Feuerwehrwagen waren im Einsatz. Puig korrigierte indes das Ausmaß des Brandes nach unten: Das Feuer habe eine Fläche von 9000 bis 10 000 Hektar zerstört. Vorher war von 13 000 Hektar die Rede gewesen. Der Brand war am Sonntagnachmittag ausgebrochen.
Vier Menschen kamen darin ums Leben, unter ihnen ein französischer Familienvater und seine 15-jährige Tochter. Die fünfköpfige Familie war auf der kurvenreichen, hoch gelegenen Küstenstraße unterwegs, als ihr Auto von den Flammen eingeschlossen wurde. Der Vater und seine Tochter sprangen in Panik aus einer Höhe von etwa 30 Metern ins Meer und ertranken. Ein Polizist hatte noch vergebens versucht, den Mann und das Mädchen davon abzubringen. Ihre Leichen wurden an einem Felsen im Wasser geborgen. Weitere etwa 60 Autofahrer und Insassen brachten sich in Sicherheit, indem sie an einem niedrigeren Abschnitt der Küstenstraße einen Abhang hinunter sprangen. Von den 24 Verletzten lagen am Dienstag noch acht Menschen im Krankenhaus.
Als Brandursache werden Zigarettenkippen vermutet, die achtlos aus dem Autofenster geworfen wurden. Wegen des starken Winds mit Geschwindigkeiten bis zu 90 Stundenkilometern und der Trockenheit im Gebiet konnte sich der Brand blitzschnell ausbreiten.