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So stehen wir zur Pünktlichkeit So stehen wir zur Pünktlichkeit: Zeitig ins Büro, aber zu spät zum ersten Date

Von Thilo Streubel 15.12.2014, 14:22
Pünktlichkeit ist eine Tugend. Allerdings machen die deutschen Unterschiede zwischen Job und Privatleben.
Pünktlichkeit ist eine Tugend. Allerdings machen die deutschen Unterschiede zwischen Job und Privatleben. dpa

Berlin/Halle (Saale) - Fragt man im Ausland nach deutschen Tugenden, wird wohl Pünktlichkeit eine der meistgenannten Antworten sein. Der Deutsche ist pünktlich. So sagt es das Klischee. Aber wie sehen wir selber die Sache mit der Pünktlichkeit? Eine Umfrage des Meinungsinstitutes forsa ergab einen etwas differenzierteren Blick auf die deutsche Pünktlichkeit. Denn nicht in allen Lebenslagen wird auf Pünktlichkeit Wert gelegt.

Hort der Pünktlichkeit ist ganz klar der Arbeitsplatz. So sind drei von vier Deutschen laut eigener Aussage bei beruflichen Terminen immer pünktlich (77 Prozent). Und hinter der Pünktlichkeit im Job scheint eine klare Motivation zu stecken: 91 Prozent der Deutschen sehen darin einen wichtigen Erfolgsfaktor. Das Gleiche gilt für Vorstellungsgespräche. 87 Prozent der Befragten halten ein Zuspätkommen zum Vorstellungsgespräch für vollkommen unangebracht.

Zu spät zum ersten Date

Was für das Büro zählt, wird im Privatleben weniger eng gesehen. Bei privaten Terminen kommen gerade einmal 59 Prozent pünktlich. Über die Hälfte der Befragten fanden zehn Minuten Verspätung absolut in Ordnung. Selbst beim ersten Date scheint ein späteres Erscheinen nicht negativ zu wirken. Lediglich 44 Prozent finden das nicht so gut. Allerdings verschiebt sich die Meinung mit zunehmendem Alter. Umso älter die Befragten, umso weniger Toleranz für Unpünktlichkeit im Privaten.

Ob im Beruf oder zu einem privaten Treffen: 90 Prozent ist es peinlich, wenn sie zu einem vereinbarten Termin zu spät kommen. Trotzdem kommt es sehr häufig vor.

Pünktlich in den Urlaub

Die Gründe für das Zuspätkommen sind vielfältig. Die Befragten der Studie machten zu großen Teilen (56 Prozent) den Verkehr für Verspätungen verantwortlich. Am zweithäufigsten liegt es jedoch an den Personen selbst. Besonders selbstkritisch zeigen sich laut Umfrage die 18- bis 29-Jährigen. 49 Prozent von ihnen gestanden, meist selbst am Zuspätkommen Schuld zu sein.

In Sachen Verkehr ist Pünktlichkeit ein wichtiger Faktor, besonders wenn es in den Urlaub geht. 66 Prozent der Befragten ärgern sich nämlich gerade dann über Verspätungen im Bahn- oder Flugverkehr. Insbesondere bei Frauen kommt das gar nicht gut an (72 Prozent). Als unangebracht wird zudem das Zuspätkommen anderer Fluggäste angesehen – schließlich hält das den gesamten Flugbetrieb auf. 64 Prozent der Befragten halten dies für nicht akzeptabel. (mz)