Wohnen So entwickeln sich die Immobilienpreise in Niedersachsen
Gestiegene Zinsen, hohe Baukosten, teure Energie: Der Weg zur eigenen Immobilie ist teuer. Die Zahl der Käufe liegt daher weiter auf niedrigem Niveau.

Hannover - Der Immobilienmarkt in Niedersachsen kommt nur langsam wieder in Schwung. Im vergangenen Jahr wurden rund 85.300 verkaufte Immobilien gezählt. Das sind zwar 6.800 mehr als im Vorjahr (plus neun Prozent), wie Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bekanntgab. Allerdings lag der Wert in den vergangenen 35 Jahren nur 2023 noch niedriger.
Der Umsatz stieg von 19,6 Milliarden Euro auf 21,3 Milliarden Euro. Das entspricht derselben Steigerungsrate wie bei den Verkaufszahlen, sodass der durchschnittliche Umsatz praktisch unverändert bei rund 250.000 Euro pro Kauf blieb. In den Jahren 2021 und 2022 waren noch jeweils fast 29 Milliarden Euro umgesetzt worden.
Als Gründe für die Entwicklung nannte Ministerin Behrens die gestiegenen Zinsen sowie höhere Baukosten und Lebenshaltungskosten.
Minister Lies: Baukonjunktur schwächelt
Bauminister Olaf Lies (SPD) wertete die Zahlen als einen Schritt in die richtige Richtung. Jedoch lägen die Auftragseingänge und der Umsatz im Baugewerbe weiter auf niedrigem Niveau. Zudem seien weniger Baugenehmigungen ausgestellt worden. „Das ist ein Ausdruck der schwächelnden Baukonjunktur.“
Die Landesregierung versucht, der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt mit einer Ausweitung der Mietpreisbremse, einer leichteren Ausweisung von Bauland, weniger Vorgaben in der Bauordnung und mit Projekten der landeseigenen Wohnungsgesellschaft gegenzusteuern.
So viel kosten Ein- und Zweifamilienhäuser im Mittel in...
- Hannover: 492.000 Euro (Vorjahr: 528.000 Euro)
- Braunschweig: 435.000 Euro (Vorjahr: 400.000 Euro)
- Göttingen: 465.000 Euro (Vorjahr: 477.000 Euro)
- Oldenburg: 360.000 Euro (Vorjahr: 368.000 Euro)
- Osnabrück: 405.000 Euro (Vorjahr: 422.000 Euro)
- Landkreis Holzminden: 152.000 Euro (Vorjahr: 150.000 Euro)
Landesweit blieb der mittlere Preis mit 255.000 Euro in etwa konstant. Im Jahr 2023 kostete ein Ein- oder Zweifamilienhaus im Mittel 260.000 Euro.
So viel kosten Reihenhäuser und Doppelhaushälften im Mittel in...
- Hannover: 390.000 Euro (Vorjahr: 414.000 Euro)
- Braunschweig: 297.000 Euro (Vorjahr: 330.000 Euro)
- Göttingen: 340.000 Euro (Vorjahr: 352.000 Euro)
- Oldenburg: 287.000 Euro (Vorjahr: 326.000 Euro)
- Osnabrück: 330.000 Euro (Vorjahr: 330.000 Euro)
- Landkreis Northeim: 107.000 Euro (Vorjahr: 120.000 Euro)
Landesweit sank der mittlere Preis von 250.000 auf 235.000 Euro.
So viel kosten neue Eigentumswohnungen im Mittel in...
- Hannover: 6.690 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 6.270 Euro)
- Braunschweig: 4.070 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 4.150 Euro)
- Göttingen: 4.690 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 5.150 Euro)
- Oldenburg: 4.440 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 4.750 Euro)
- Osnabrück: 5.010 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 6.140 Euro)
- Landkreis Helmstedt: 2.900 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 2.930 Euro)
Landesweit stieg der mittlere Preis leicht von 3.810 auf 3.890 Euro pro Quadratmeter.
So viel kosten bestehende Eigentumswohnungen im Mittel in...
- Hannover: 3.140 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 3.700 Euro)
- Braunschweig: 2.820 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 3.250 Euro)
- Göttingen: 3.060 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 2.900 Euro)
- Oldenburg: 2.720 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 2.860 Euro)
- Osnabrück: 2.640 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 2.580 Euro)
- ehemaliger Landkreis Osterode: 1.220 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 1.230 Euro)
Landesweit sank der mittlere Preis von 2.350 auf 2.290 Euro pro Quadratmeter.