Silvester-Krawalle in Berlin, Leipzig und Hamburg
Hamburg/dpa. - Zunächst hätten rund 500 Menschen in der Schönhauser Allee einen Polizeiwagen mit Feuerwerkskörpern beworfen und Fenster einer Straßenbahn zerstört, wie Polizeisprecher Frank Millert berichtete. Die Gruppe sei später auf bis zu 1000 vor allem junger Menschen angewachsen, die auf das Polizeigebäude losgingen. Insgesamt mussten Polizei und Feuerwehr in Berlin aber seltener ausrücken als in den Jahren zuvor. Auch in den übrigen Teilen der Republik blieb es in der Silvesternacht ruhig. Meist wurden die Beamten und Feuerwehrleute nur zu Streitigkeiten, Schlägereien, kleineren Bränden und Unfällen gerufen.
Ein besonders tragischer Unfall überschattete die Feiern in Hamburg: Im Stadtteil Bergedorf explodierte vor dem Gesicht einer Zwölfjährigen ein Böller. Das Mädchen, das bei einem früheren Unfall ein Auge verloren hatte, erlitt Verletzungen am gesunden Auge und Verbrennungen im Gesicht.
Im Stadtteil St. Pauli gingen Demonstranten auf Feuerwehrleute los, die eine brennende Holzhütte löschen wollten. Die zu Hilfe geeilten Polizisten wurden von den etwa 150 Randalierern mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern attackiert. Erst als Verstärkung eintraf, flüchteten die Vermummten. Eine 19 Jahre alte Frau wurde festgenommen. Drei Polizisten wurden verletzt, zwei Peterwagen beschädigt.
Im Leipziger Stadtteil Connewitz griffen rund 150 teils betrunkene Jugendliche Polizisten an. Bei mehreren Zwischenfällen in der Messestadt wurden sieben Ordnungshüter leicht verletzt. Insgesamt 64 Randalierer wurden festgenommen.
In der historischen Altstadt von Villingen (Baden-Württemberg) brannte ein Gemeindezentrum nieder. Die Polizei bestätigte am frühen Donnerstagmorgen einen entsprechenden Bericht von suedkurier.de. Bei dem Feuer ist nach Polizeiangaben ein Schaden von zwei Millionen Euro entstanden. Ob der Brand im Zusammenhang mit dem Silvesterfeuerwerk steht, ist noch nicht geklärt.