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Sicherheit Sicherheit: ADAC ruft Warnwesten für Schüler zurück

22.09.2010, 13:06
Zwei Mädchen stehen am Mittwoch in Berlin auf dem Platz des 18. März und schauen auf vorbeifahrende Autos. (FOTO: DPA)
Zwei Mädchen stehen am Mittwoch in Berlin auf dem Platz des 18. März und schauen auf vorbeifahrende Autos. (FOTO: DPA) dpa

München/Berlin/dpa. - Fehlerhafte Warnwesten für Schulkinderhat der ADAC zurückgerufen. Die Westen aus chinesischer Produktionsollten kostenlos an Schulanfänger verteilt werden, ihre Reflektorenleuchteten bei Tests aber nicht wie vorgeschrieben. «Bei derÜberprüfung in Deutschland wurde festgestellt, dass einReflektierband am unteren Rand der Weste fehlerhaft ist», sagte einADAC-Sprecher am Mittwoch in München.

Die Reflektoren strahlten demnach nicht die vorgeschriebenen 25Meter zurück, wenn sie angeleuchtet werden. «Das ist überhaupt nichtschlimm. Kein Kind ist gefährdet, wenn es eine Weste anhat, die nur20 statt 25 Meter strahlt, aber wir wollen die Westen trotzdemüberarbeiten», sagte der Sprecher des Automobilclubs.

Die 750 000 rot-gelben Sicherheitswesten, von denen einige bereitsan Schulen verteilt worden seien, kämen aus China und seien dort auchvom sächsischen Textilforschungsinstitut überprüft worden. Jetztwerden sie wieder eingesammelt. Die reflektierenden Bänder sollen ineuropäischen Nähereien übergenäht werden. Teurer wird das für denADAC nach eigenen Angaben nicht. Die Firma CWS boco, die die Westenhergestellt habe, müsse die Kosten übernehmen. «Die Aktion findetganz normal statt - nur später», sagte der ADAC-Sprecher.

In Berlin war der Startschuss für die symbolische Übergabe derWesten am Mittwoch gegeben worden - gut vier Wochen nach Schulbeginn.In Bayern, wo der ADAC seinen Hauptsitz hat, gingen die Sommerferienam 13. September zu Ende. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder(CDU) sagte ihre Teilnahme an der symbolischen Übergabe der Westen inder Hauptstadt kurzfristig ab. Einem Bericht der «MärkischenAllgemeine» (Mittwoch) zufolge entsprechen die Warnwestennicht der europäischen Norm.

Nach ADAC-Angaben wird sich die Auslieferung der Westen an rund50 000 Schulanfänger in Berlin und Brandenburg durch dieRückrufaktion um drei bis vier Wochen verzögern. Ziel der gemeinsamenAktion der ADAC-Stiftung «Gelber Engel» und der Deutschen Post istes, den Schulweg der Jüngsten sicherer zu machen.

Die Verteilung der Westen erst im späten September sei aus ADAC-Sicht sinnvoll, da es erst dann schon morgens dunkel ist und dieWesten die Kinder im Straßenverkehr besser erkennen lassen, sagte derSprecher Carsten Zorger für Berlin und Brandenburg. Nach Angaben desADAC-Vorsitzenden Walter Müller verunglücken Kinder im Herbstdeutlich häufiger als im Sommer. Im vergangenen Jahr seien rund30 000 Kinder im Straßenverkehr zu Schaden gekommen, 90 Kinder unter15 Jahren starben.