1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Offizielle Zahlen: Sexarbeit-Statistik: Mehr Prostituierte gemeldet

Offizielle Zahlen Sexarbeit-Statistik: Mehr Prostituierte gemeldet

Vor der Pandemie war die Zahl zwar noch höher, doch nun steigt sie wieder. Ein Landkreis und eine Stadt stechen in der Statistik hervor.

Von dpa 12.08.2025, 12:04
242 Menschen waren Ende vergangenen Jahres offiziell als Prostituierte bei Thüringer Behörden gemeldet. (Archivbild)
242 Menschen waren Ende vergangenen Jahres offiziell als Prostituierte bei Thüringer Behörden gemeldet. (Archivbild) Hauke-Christian Dittrich/dpa

Erfurt - Pornodarstellerinnen, Bordell-Mitarbeiterinnen oder Escort-Service-Anbieterinnen: Ende vergangenen Jahres waren in Thüringen 242 Prostituierte reguläre angemeldet, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Das waren demnach 73 Menschen mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl war dennoch deutlich niedriger als noch vor der Corona-Pandemie: Ende 2019 waren 384 Prostituierte bei den Ämtern gemeldet gewesen.

Mehrheit aus Osteuropa

54 der 242 Sexarbeitenden hatten die rumänische, 40 die ungarische und 37 die bulgarische Staatsbürgerschaft. Der Großteil der angemeldeten Prostituierten war den Statistikern zufolge zwischen 21 und 45 Jahre alt. Im Landkreis Gotha waren mit 31 Prozent die meisten von ihnen bei den Ämtern gemeldet, rund 27 Prozent waren es in der Stadt Erfurt.

Prostitution gilt in Deutschland seit einigen Jahren rechtlich als normales Gewerbe. Bordelle benötigen eine Betriebserlaubnis, Prostituierte sind verpflichtet, ihre Tätigkeit anzumelden und regelmäßig zur Gesundheitsberatung zu gehen.

Keine Zahlen zur illegalen Prostitution

Die Zahlen der Statistik beziehen sich jedoch nur auf Verwaltungsvorgänge, also etwa, wenn Behörden Bescheinigungen ausstellen, oder diese verlängern. Zudem bedeutet eine Anmeldung bei Thüringer Behörden nicht, dass die Sexarbeitende auch in Thüringen tätig sind.

Angaben zu nicht genehmigten Gewerben und nicht angemeldeten Prostituierten können die Statistiker also nicht machen. Auch werde das Geschlecht der angemeldeten Sexarbeitenden für die Statistik nicht erhoben, hieß es beim Landesamt.