Selbstverbrennung Selbstverbrennung: Teenager-Selbstmord schockt Eslohe

Eslohe/dapd. - Der Zustand des Mädchen sei immernoch kritisch, sagte am Freitag ein Sprecher der zuständigenStaatsanwaltschaft Arnsberg auf dapd-Anfrage. Sie werde in einerSpezialklinik intensivmedizinisch betreut.
Weitere Erkenntnisse zu dem Geschehen vom Dienstag gab dieStaatsanwaltschaft nicht bekannt. «Bei Suiziden bestätigen wird denTatbestand, nennen aber keine Einzelheiten», sagte einBehördensprecher. Die beiden Schüler hatten sich mit Benzinübergossen und angezündet. Der 16-jährige Junge starb, das Mädchenwurde lebensgefährlich verletzt und in eine Klinik gebracht. EinZeuge sah die Jugendlichen und alarmierte den Rettungsdienst.
Fremdverschulden liegt laut Staatsanwaltschaft nicht vor. «Esgibt jedenfalls keine anderweitigen Erkenntnisse», sagte derSprecher.
Ob die beiden Schüler eine Beziehung hatten, war zunächst unklar.Einen Abschiedsbrief habe es nicht gegeben. Nach Polizeiangabenhatten sich die beiden Schüler am Nachmittag auf einem Hügel ineinem Wohngebiet getroffen. In einem Unterstand überschütteten siesich offenbar mit dem Benzin und zündeten sich an.
In der kleinen Gemeinde ist die Bestürzung auch Tage nach der Tatnoch groß. «Die Zeit heilt zwar viele Wunden», sagte BürgermeisterStephan Kersting (CDU). Doch nach seiner Einschätzung wird es nocheinige Zeit dauern, bis die Heilung einsetzt. Schließlich hättenviele die beiden Teenager gekannt. «Es ist bei uns nicht so anonymwie in einer Stadt. Die Vernetzung zum Beispiel durch Vereine istsehr groß», sagte Kersting. Auch er selbst habe die beidenJugendlichen flüchtig gekannt.
Auch über die Hintergründe der Tat will Kersting nichtspekulieren. «Damit beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft»,betonte er. Eine offizielle Trauerfeier für den verstorbenen16-Jährigen plant die Gemeinde derzeit nicht.
Wie das WAZ-Online-Portal «Der Westen» berichtete, hatte der16-Jährige noch an seinem Todestag in seinem Profil bei Facebook einVideo des Rappers Flamur verlinkt, sichtbar für seine Freunde. DerTitel: «Der letzte Tag». Kommentare, die entsetzte Bekannte desToten nach dessen Tat auf das Profil stellten, das auf Facebookzunächst weiter existierte, deuteten indes darauf hin, dass der16-Jährige in seinem Umfeld zuvor nicht durchblicken ließ, sichdemnächst das Leben nehmen zu wollen. So schrieb einer: «Ich kanntedich nur glücklich und fröhlich. Du warst immer am Lachen, warstimmer nett zu einem, man hat dir nie was angesehen.»