Sechs Tote bei Amoklauf an US-Universität
Washington/dpa. - Wieder ein blutiger Amoklauf an einer US-Universität: Mitten in einer Vorlesung an einer Hochschule im Bundesstaat Illinois hat ein Schütze am Donnerstag das Feuer eröffnet und fünf Menschen sowie anschließend sich selbst getötet.
Mindestens 16 Menschen seien bei der Bluttat an der Northern Illinois University (NUI) in DeKalb, rund 100 Kilometer westlich von Chicago, verletzt worden, teilte Universitätsdirektor John Peters mit.
Mehrere der Verletzten befanden sich nach Klinikangaben zunächst in kritischem Zustand. Einige hätten Kopfwunden erlitten. Über das Motiv des Täters war zunächst nichts bekannt. Es handele sich um einen ehemaligen Soziologie-Studenten der Uni, sagte Peters.
Augenzeugen zufolge betrat der ganz in schwarz gekleidete Schütze wortlos den mit etwa 200 Studenten besetzten Vorlesungssaal und feuerte ohne Vorwarnung 20 bis 30 Schüsse ab. Der Amokläufer sei mit zwei Pistolen und einer Pumpgun gewaffnet gewesen, hieß es.
«Die Leute haben zu schreien begonnen und sind losgerannt. Alles ist so schnell passiert», sagte eine Studentin dem Fernsehsender Channel 2. «Plötzlich brach totales Chaos aus. Die Leute riefen 'Er hat eine Waffe, er hat eine Waffe'», berichtete ein anderer Student.
Nach Angaben von Universitätsdirektor John Peters eröffnete der Schütze kurz vor dem Ende der Geologie-Vorlesung am Nachmittag gegen 15.00 Uhr (Ortszeit) das Feuer. Er sei durch einen unverschlossenen Seiteneingang in den Saal gelangt. Etwa eine Stunde später fand die Campuspolizei dann die Leiche des Amokläufers.
Die Bluttat weckte Erinnerungen an den schrecklichen Amoklauf an einer Universität in Virginia im April vergangenen Jahres. Dabei hatte ein Student aus Südkorea 32 Menschen und sich selbst erschossen. Erst am vergangenen Freitag hatte eine Studentin im College von Baton Rouge (Louisiana) zwei Kommilitoninnen erschossen und sich dann selbst getötet.
In den USA kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Schießereien und Amokläufen an Schulen und Universitäten, was jedes Mal eine Debatte über die nach Ansicht von Kritikern viel zu laschen US-Waffengesetze auslöste.