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Sechs Jahre nach Loveparade-Katastrophe Sechs Jahre nach Loveparade-Katastrophe: Neue Schadensersatzklagen gegen Veranstalter

19.08.2016, 10:45
An der Unglücksstelle der Loveparade 2010 stellen Betroffene und Angehörige sechs Jahre nach der Katastrophe Kerzen auf.
An der Unglücksstelle der Loveparade 2010 stellen Betroffene und Angehörige sechs Jahre nach der Katastrophe Kerzen auf. dpa

Duisburg - Sechs Jahre nach der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten und Hunderten Verletzten beschäftigt sich die Justiz mit vier weiteren Schadenersatzklagen. Am 1. September werden die Fälle von vier Frauen verhandelt, teilte das Landgericht Duisburg am Freitag mit.

Sie haben nach eigenen Angaben durch das Gedränge bei dem Technofestival posttraumatische Belastungsstörungen erlitten. Dafür verlangen sie vom Veranstalter der Loveparade, der Stadt Duisburg und dem Land NRW Schmerzensgeld und Schadenersatz zwischen 34.000 und 73.000 Euro.

Bislang kein Schmerzensgeld für Opfer

Drei der Klägerinnen waren selbst im Gedränge. Eine vierte gibt an, sie sei zwar nicht bei der Loveparade gewesen, habe sich aber in Sichtweite des Festivalgeländes befunden und später von den Todesfällen erfahren - dadurch habe sie eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten.

Bislang hat sich das Duisburger Landgericht mit etwa 15 Schadenersatzklagen beschäftigt. Die Richter hätten den Opfern bislang in keinem Fall Schmerzensgeld oder Schadenersatz zugesprochen, sagte ein Sprecher. Etwa zehn weitere Fälle stehen noch zur Entscheidung an.

Bei dem Gedränge an einer Engstelle starben am 24. Juli 2010 21 Menschen, mindestens 652 wurden verletzt. (dpa)