Schweden Schweden: Mijailo Mijailovic legt ein umfassendes Geständnis ab
Stockholm/dpa. - Mijailovic habe den Beamten am Dienstag auch erstmals detailliertden Ablauf der Ereignisse am 10. September letzten Jahresgeschildert, als er die 46-jährige Lindh im Stockholmer NK-Kaufhausüber eine Rolltreppe verfolgte und anschließend mit seinem Jagdmesserniederstach. Lindh, Mutter von zwei minderjährigen Söhnen und vorihrem Tod populärste Politikerin Schwedens, wollte ohne Begleitungdurch Leibwächter Kleidung für einen TV-Auftritt einkaufen. Der Täterkonnte im Chaos unerkannt entkommen. Die Außenministerin starb amfrühen Morgen des 11. September an ihren schweren innerenVerletzungen. Mijailovic war zweieinhalb Wochen nach dem Attentat aufGrund von Zeugenaussagen und Videoaufnahmen durch Überwachungskamerasdes Kaufhauses festgenommen worden.
Wenige Tage vor der für den 12. Januar erwarteten Anklageerhebungzum Lindh-Mord sagte Oberstaatsanwältin Agneta Bildberg, sie seierleichtert über das Geständnis. Es zeige nicht zuletzt, dass auchMijailovic erkannt habe, wie erdrückend die Beweislast gegen ihn sei.Die Polizei verfügt unter anderem über DNA-Spuren des als psychischschwer gestört geltenden Attentäters an dem Jagdmesser, das alsTatwaffe sichergestellt werden konnte.
Nach Meinung von Althin könnte das Gerichtsverfahren noch durchein umfassendes rechtspsychiatrisches Gutachten verzögert werden. Derzuständige Gerichtspräsident Göran Nilsson meinte, diese Entwicklungsei «unwahrscheinlich». Nach dem Geständnis könne man nun vor allemmit einem kürzeren Verfahren als erwartet rechnen.
Vor Gericht will sich Lindhs Witwer Bo Holmberg auch im Namenseiner beiden Söhne im Alter von 9 und 13 Jahren als Nebenklägervertreten lassen. Die ermordete Außenministerin von den in Schwedenseit 60 Jahren fast ununterbrochen regierenden Sozialdemokraten galtkurz vor ihrem Tod als aussichtsreichste Anwärterin auf die Nachfolgevon Ministerpräsident Göran Persson.
