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Schweden Schweden: Lebenslange Haft für deutsche Studentin

14.10.2008, 11:37

Västerås/dpa. - Nach Überzeugung des Gerichts hat die 32-Jährige am 17. Märzin der Kleinstadt Arboga den drei Jahren alten Max und desseneinjährige Schwester Saga mit einem spitzen Hammer erschlagen. DieMutter wurde bei der Bluttat schwer verletzt und war zehn Tageohne Bewusstsein.

Die Studentin wurde ferner auf Lebenszeit aus Schweden verbanntund muss umgerechnet 60 000 Euro (600 000 Kronen) Schadenersatz andie Mutter sowie andere Angehörige der Kinder zahlen. Der Fall hattein Schweden auch wegen der Brutalität der Morde großes Aufsehenerregt.

Als Motiv für die Tat gilt Eifersucht, weil der Ex-Geliebte derDeutschen mit der Schwedin zusammenlebte. Die Studentin bestritt dieTat. Sie hatte schon während einer vom Gericht angeordnetenrechtspsychiatrischen Untersuchung angekündigt, dass sie in Berufunggehen will. Schwedische Medien berichteten, dass die Deutsche dieStrafe voraussichtlich in ihrem Heimatland verbüßen kann.

Das Gericht verurteilte die Frau, obwohl im Prozess keinetechnischen Beweise wie die Mordwaffe oder DNA-Spuren vorgelegtwurden. Es hob im Urteil neben dem nicht strittigen Motiv auchhervor, dass sich die Studentin zum Zeitpunkt der Morde nachweislichin der Kleinstadt Arboga aufgehalten hatte, wo sie nicht wohnte. Mankönne unter Einbeziehung aller Fahndungsergebnisse ausschließen, dassjemand anderer die Tat begangen habe, hieß es weiter.

Die Studentin hatte ihren schwedischen Ex-Freund im Urlaub aufKreta kennengelernt und war seinetwegen nach Schweden gezogen.Nachdem der Mann die Beziehung beendet hatte, versuchte sie mehrfach,sich das Leben zu nehmen. Die 32-Jährige wurde vonGerichtspsychiatern für voll zurechnungsfähig erklärt.