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Schwalmtal-Amokläufer sagt aus

19.08.2009, 12:45

Düsseldorf/dpa. - Zu der Bluttat mit drei Toten in der niederrheinischen Kleinstadt Schwalmtal liegen der Polizei bisher zwei Zeugenaussagen vor. Außerdem habe der Täter ausgesagt, teilte der Leiter des Einsatzes vom Vorabend, Jürgen Schneider, am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Die Zeugenaussagen seien nicht völlig übereinstimmend. Hintergrund der Schießerei sei ein Streit um die geplante Zwangsversteigerung eines Eigenheimes gewesen.

Bei den drei Toten handelt es sich um zwei Rechtsanwälte und einen Gutachter des Kreises Viersen. Ein zweiter Gutachter liegt mit Schussverletzungen im Krankenhaus, sagte der Einsatzleiter.

Bei dem Todesschützen handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 71 Jahre alten Rentner. Er soll mit einer Pistole geschossen haben. Der Mann ist der Vater der Mitbesitzerin des Hauses. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen Mordes beantragt.

Der Rentner hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft ohne Vorwarnung auf seine vier Opfer geschossen. Als Motiv habe der Mann angegeben, er habe die Personen bestrafen wollen, die seiner Meinung nach für das langwierige Verkaufsverfahren für das Haus verantwortlich seien.

Der mutmaßliche Todesschütze musste sich bereits im September 2006 vor dem Amtsgericht Mönchengladbach wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Er soll zwei Menschen mit einem Baseballschläger attackiert haben. Das Verfahren wurde wegen Verhandlungsunfähigkeit des Mannes eingestellt.

Die Tochter und die Ehefrau des Rentners seien als Beschuldigte vernommen worden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Frauen von den Plan des Mannes gewusst haben. Sie seien nach den Schüssen im Haus geblieben, während sich der mutmaßliche Täter ins Obergeschoss zurückgezogen habe, sagte Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff.