Verbände Schulen sollen besser auf Berufseinstieg vorbereiten
Mehr Praktika, Lebenserfahrung außerhalb der Schule: Mehrere Verbände wollen die berufliche Orientierung junger Menschen in Niedersachsen verbessern. Sie haben ein klares Ziel.

Oldenburg - Für eine bessere Berufsvorbereitung junger Menschen in der Schule haben sich der DGB, die Bundesagentur für Arbeit und die Unternehmerverbände in Niedersachsen ausgesprochen. Zu den Vorschlägen zähle eine bessere Berufsorientierung ab der siebten Klasse, berichtete die Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Dienstag). In der Berufsorientierung müsse mehr lebens- und arbeitsweltbezogenes Wissen vermittelt werden, forderte demnach der Landeschef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Mehrdad Payandeh. Johannes Pfeiffer, Chef der Arbeitsagentur, sagte, Praktika hätten eine Schlüsselfunktion.
„Praktika können mehr als nur Einblicke in die Berufswelt geben“, betonte er. Tatsächlich ermöglichten sie reale Lebenserfahrung außerhalb der Schule. Er appellierte an die Schulen, die vielfältigen Optionen für Praktika auch in der Praxis auszuschöpfen. Dem Bericht zufolge sind 25.000 Menschen unter 25 Jahren in Niedersachsen derzeit arbeitslos. Das sind nach Einschätzung der Verbände zu viele. In einem gemeinsamen Papier heißt es dem Bericht zufolge: „Kein junger Mensch darf in Niedersachsen verloren gehen.“
Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände, Volker Müller, forderte laut Zeitung die flächendeckende Einführung einer Bildungs-ID in Niedersachsen. Sie sei „ein zentrales digitales Instrument, das den Bildungsweg jedes Einzelnen von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter nahtlos dokumentiert und unterstützt“. Individuelle Förderangebote sollten helfen, wenn Risiken eines Bildungsabbruchs erkennbar würden.
Berufliche Orientierung sei nicht überall systematisch und verbindlich genug, um alle Schülerinnen und Schüler gut auf den Übergang von der Schule in den Beruf vorzubereiten, kritisierten die Verbände. In der Folge brächen zu viele Jugendliche ihre Ausbildung oder ihr Studium vorzeitig ab. Dies könne sich Niedersachsen in Zeiten des Fachkräftemangels nicht leisten.