1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Schule: Schule: So klappt das Eltern-Lehrer-Gespräch

Schule Schule: So klappt das Eltern-Lehrer-Gespräch

20.07.2011, 14:31

Oranienburg/dpa. - «Auf jeden Fall vorbereiten, am besten schriftlich mit Stichpunkten», sagt Hans-Peter Vogeler, Vorsitzender des Bundeselternrats (BER). Dies helfe Mutter oder Vater, den Gesprächsablauf zu strukturieren und zu überlegen: Was will ich ansprechen und in welcher Reihenfolge? Zudem müsse das Ziel des Gesprächs klar sein: Geht es um die Klärung eines Konflikts, oder will man Vereinbarungen zur Lernentwicklung treffen?

Ergreifen Eltern die Initiative und bitten den Lehrer um ein Gespräch, sollten sie ebenfalls die Karten auf den Tisch legen: «Sagen Sie gleich, über welches Thema sie sprechen möchten», rät Vogeler. Wird der Termin per Telefon festgelegt, sollte man aber nicht zu sehr ins Detail gehen: «Nicht schon das Problem ansprechen, nur weil man den anderen an der Strippe hat.»

Die Entscheidung, ob das Kind bei dem Gespräch dabei sein sollte oder nicht, ist vom Thema abhängig. Grundsätzlich gilt: Bei Dingen, die das Kind aktiv verändern kann, sollte es dabei sein. Zum Beispiel, wenn es um Lernfortschritte in einem Fach geht und neue Ziele gesetzt werden sollen. Unter vier Augen besprechen Eltern besser Punkte, auf die das Kind keinen Einfluss hat, beispielsweise eine Scheidung oder eine schwierige häusliche Situation.

Damit die Stimmung während des Gesprächs nicht kippt, sollten Eltern - aber auch Lehrer - drei Dinge beherzigen: «Keine Vorwürfe, Anschuldigungen oder Rechtfertigungen», warnt Vogeler. Kritisch seien auch Behauptungen wie «immer» oder «nie».

Selbst wenn man sich vornimmt, ruhig und sachlich zu bleiben: Manchmal eskaliert die Situation, und der Ton zwischen Lehrern und Eltern wird schärfer. In einem solchen Fall sollte das Gespräch nicht verbissen durchgezogen werden. «Besser ist es, zu sagen 'Ich glaube, wir kommen hier nicht weiter', und das Gespräch zu vertagen», sagt Vogeler. Eine andere Möglichkeit sei, eine weitere Person hinzuzuholen, die zwischen den Parteien vermittelt.

Pro Halbjahr sollten sich Eltern mindestens einmal die Zeit nehmen, sich mit dem Lehrer zusammenzusetzen. Anlass müsse nicht immer ein Konflikt sein. «Man kann sich auch zusammensetzen, um Positives loszuwerden oder einfach zu erfahren, wo das Kind gerade steht.»

Bevor Eltern zu einem Lehrergespräch in die Schule gehen, sollten sie sich mit ihrem Kind besprechen. Eltern könnten beispielsweise danach fragen, was in den vergangenen Wochen im Unterricht los war, rät Hans-Peter Vogeler, Vorsitzender des Bundeselternrats (BER) in Oranienburg. So steigen sie nicht völlig unwissend in das Gespräch mit dem Lehrer ein und haben die Chance, Konflikte aus der Sichtweise des Kindes kennenzulernen. Um das Kind gut in seinen Anliegen zu vertreten, sollte aber auch gefragt werden: «Was möchtest du, was ich bei deinem Lehrer anspreche?»