Scharfer Colt im Handgepäck Scharfer Colt im Handgepäck: Waffenalarm in Berlin-Tegel, Bombenalarm in Schönefeld

Berlin - Waffenalarm am Flughafen Tegel, am Dienstag gegen 6 Uhr morgens. Im Sicherheitsbereich des Airports nahmen Bundespolizisten einen 60 Jahre alten Mann fest, weil in seinem Handgepäck während der elektronischen Kontrolle eine scharfe Waffe entdeckt worden war. Das Sicherheitspersonal habe sie sofort auf dem Röntgenmonitor erkannt, hieß es.
Bei der Waffe handelte es sich um einen Revolver vom Typ „Colt Hartford Police Positiv“ aus den Vereinigten Staaten. Außerdem befanden sich in der Tasche noch 43 Schuss Munition vom Kaliber neun Millimeter. Zunächst war angenommen worden, dass es sich bei dem Waffenfund um eine Kontrollübung des Abfertigungspersonals handelt. War es aber nicht.
Revolver in der Umhängetasche
Bundespolizisten befragten Thomas M. aus Charlottenburg. Er hatte einen Flug nach Köln/Bonn mit Germanwings gebucht. Bei seiner Vernehmung erfuhren die Polizisten, dass er den Colt seit zwölf Jahren besitzt. Er stamme von seinem Vater. Thomas M. fand sie bei der Wohnungsauflösung nach dessen Tod. Von ihm sei auch die Munition, so der Mann aus Charlottenburg.
Thomas M. berichtete auch, dass er den Revolver seitdem in einer Umhängetasche aufbewahre. Als er die Sachen für die Reise am Dienstag packte, habe er nicht daran gedacht. Nein, eine Berechtigung zum Besitz dieses Revolvers habe er nicht, sagte er. Auf den Gedanken, das Erbstück anzumelden, sei er auch nicht gekommen. Und an die Tasche habe er auch nicht mehr gedacht.
Nun ermittelt die Bundespolizei gegen ihn wegen unerlaubten Waffenbesitzes. Nach der Vernehmung wurde er entlassen. Germanwings ließ ihn einsteigen. Der A320 hob 6.50 Uhr planmäßig ab.
Am Nachmittag kam es auch im Flughafen Schönefeld zu einem Alarm. Eine 54-jährige Frau aus einer Gemeinde in der Nähe von Rostock hatte ein befreundetes Ehepaar aus Moskau nach Schönefeld begleitet
Frau spricht von drei Bomben im Koffer
Bei der Check-In-Kontrolle gegen 15.30 Uhr informierten Mitarbeiter der Fluggesellschaft das Ehepaar darüber, dass sie einen Aufpreis für ihr Mehrgepäck zahlen müssen. Das Ehepaar entschied sich, ein Gepäckstück aufzugeben. Eine Tasche wollten die Reisenden mit in die Kabine nehmen.
Das verärgerte Ehepaar wurde wieder zur Vorkontrolle des Gepäcks geschickt, um es neu registrieren zu lassen. Dabei trafen sie wieder auf ihre Begleiterin. Diese sagte dem Sicherheitspersonal, dass sich in einem Koffer drei Bomben befinden würden. Auch als die Mitarbeiter mehrmals nachfragten, redete sie immer wieder von drei Bomben.
Daraufhin wurde Alarm ausgelöst. Das Terminal A wurde teilweise evakuiert und die Bombenentschärfer der Bundespolizei alarmiert. Die Frau wurde festgenommen. Spezialisten untersuchten den Koffer mit einem Sprengstoffdetektor und gaben Entwarnung. Gegen die 54-Jährige wird ermittelt. Warum sie von Bomben sprach, ist bisher nicht bekannt. Das Ehepaar startete pünktlich mit Aeroflot in Richtung Moskau. Zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs kam es nicht.
