DFB-Pokal Schalke 04 jubelt nach spätem Arbeitssieg bei Lok Leipzig
Schalke tut sich beim Nordost-Meister Lok Leipzig schwerer als erwartet. Überschattet wurde die Partie von einer Spielunterbrechung, nachdem es wohl eine rassistische Beleidigung gegeben haben soll.

Leipzig - Der FC Schalke 04 hat die Auftakthürde im DFB-Pokal mit viel Mühe erst in der Verlängerung genommen. Beim Nordost-Regionalliga-Meister 1. FC Lok Leipzig kam der Fußball-Zweitligist zu einem schwer erkämpften 1:0 (0:0)-Arbeitssieg. Der eingewechselte Bryan Lasme (107. Minute) erlöste die Königsblauen mit seinem Siegtreffer vor 11.900 Zuschauern im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion.
Noch vor dem Anpfiff erinnerte eine Leipziger Choreographie an den historischen DFB-Pokalsieg 1937, als Loks Vorgängerverein VfB im Finale mit 2:1 gegen Schalke gewann. Danach startete die Partie furios. Lok-Keeper Andreas Neumann verhinderte (8./9. Minute) mit zwei Paraden eine frühe Führung der Schalker, die erstmals wieder von Kapitän Kenan Karaman (Meniskusverletzung) aufs Feld geführt wurden.
Unterbrechung nach Beleidigung?
Nach 14 Minuten unterbrach Schiedsrichter Max Burda die Partie wegen mutmaßlichen diskriminierenden Äußerungen. Der Schalker Christopher Antwi-Adjei beschwerte sich bei einem Einwurf aufgrund der Äußerungen von Lok-Anhängern beim Linienrichter. Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen sind, wurde die Begegnung nach zweiminütiger Unterbrechung fortgesetzt. Lok-Sprecher Carsten Maschulle sagte in der Halbzeitpause dem TV-Sender Sky: „Wir konnten es am Ende auch nicht verifizieren.“ Die Gäste setzten in der Halbzeitpause auf Plattform X einen Post mit den Worten: „STEHTAUF gegen Rassismus“ ab.
Das Spiel entwickelte sich mehr und mehr zum offenen Schlagabtausch, auch wenn die Gäste mehr Spielanteile hatten. Schalkes Keeper Justin Heekeren, der den Vorzug vor Stammtorhüter Loris Karius bekam, verhinderte mit starken Paraden vor der Pause gleich mehrfach die Führung der Gastgeber. Nach dem Wechsel hielt Lok, dessen Trainer Jochen Seitz (2003/2004) einst für Schalke unter Coach Jupp Heynckes spielte, weiter dagegen.
Die Königsblauen wurden nach einer Stunde aktiver, doch es fehlten kreative Ideen. In der 82. Minute traf Moussa Sylla nur den Querbalken des Lok-Gehäuses. So musste der Favorit in die Verlängerung. In dieser vergab Schalke weitere Torchancen, wie Sylla (101.) aus sieben Metern. Lok-Keeper Naumann rettete auch vier Minuten später gegen Bryan Lasme. Gegen den straffen Schuss von Lasme in der 107. Minute ins linke untere Eck war er dann machtlos.