Sauberes Wasser wegen Corona Sauberes Wasser wegen Corona: Video zeigt Quallen und Fische in Venedigs Kanälen
Venedig - Wegen Corona sind die Straßen in vielen Ländern seit Wochen leer... Auch auf den Kanälen in Venedig ist es ungewöhnlich ruhig. Tierschützer freuen sich. Im Kampf gegen das Aussterben einiger Arten könnte das Virus offenbar helfen.
In Venedig zum Beispiel posteten Menschen Bilder und Videos von Kanälen, die sauberer als sonst erscheinen und in die Fische zurückkehrten.
Quallen und Fische in Venedigs Kanälen
„Die Natur erobert ihren Raum zurück“, schreiben Nutzer der Gruppe Venezia Pulita (Sauberes Venedig). Das Video oben zeigt eine Qualle im seichten Wasser, Fische, die unter den Brücken von Venedig schwimmen.
Auch in Mailand sorgten Schwäne im „Navigli“, einem Kanalsystem, für Aufsehen. In Bogotá wurden Füchse gesichtet, in San Francisco Kojoten, und im japanischen Nara eine ganze Hirschherde, die aus einem Park ausgebrochen war.
Pandemie nicht für alle Tiere gut
Allerdings gibt es auch eine Kehrseite für die Tierwelt. Der World Wildlife Fund äußerte in Spanien die Sorge, dass die Pandemie einem Besiedlungsprojekt für Gänsegeier in Segovia bei Madrid erheblich schaden könnte. Der Grund: Alle Restaurants seien geschlossen, der Aasfresser werde daher kaum Nahrung finden.
Wo weniger Menschen unterwegs sind, gibt es logischerweise weniger Essensreste - die aber für einige Tiere lebensnotwendig sind. In der thailändischen Provinz Lop Buri wurden zum Beispiel Affen gefilmt, die sich besonders heftig um Essenreste stritten.
Eine Passantin in der spanischen Urlaubshochburg Benidorm, die sonst auch im Frühjahr überfüllt ist, erlebte auf einer leeren Straße eine „Attacke“, die an den Alfred-Hitchcock-Thriller „Die Vögel“ von 1963 erinnerte. Die ältere Frau mit Einkaufs-Rolli wurde von einem Schwarm weißer Tauben umflattert. Viele Spanier sagen, viele Vögel wirkten zuletzt deutlich aggressiver. „Die Tauben haben Hunger“, titelte die Zeitung „La Vanguardia“. (dpa)