Millioneninvestition Sanierung von historischem Polizeigebäude kommt voran
Das Gebäude der Landespolizeidirektion neben dem Erfurter Domplatz hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Es steht unter Denkmalschutz, was die Sanierung anspruchsvoll macht.

Erfurt - Die Sanierung des Gebäudes der Thüringer Landespolizeidirektion in Erfurt geht in ihre letzte Phase. 2027 soll das aus den 1930er Jahren stammende und durch eine wechselvolle Geschichte geprägte Gebäude wieder Arbeitsplatz für die wegen der Bauarbeiten umquartierten Polizeibeschäftigten werden, wie das Infrastrukturministerium mitteilte. In einer feierlichen Zeremonie, dem Turmknopffest, wurde am Montag eine Turmkugel auf dem Dach des denkmalgeschützten Bauwerks mit zeithistorischen Dokumenten wie Münzen befüllt.
Das neben dem Erfurter Domplatz gelegene monumentale Bauwerk war zwischen 1937 und 1939 für das Amts- und Landgericht im neobarocken Stil errichtet worden. In der DDR wurde es seit 1952 von der Volkspolizei und ab Ende der 1950er Jahre von der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit genutzt. Im DDR-Wendeherbst 1989 besetzten Bürgerrechtler die Erfurter Stasi-Zentrale, um die Vernichtung von Stasi-Akten zu verhindern. Diese Aktion vom 4. Dezember 1989 war die erste derartige in der DDR.
Seit 1990 ist die Landespolizeidirektion in dem Gebäude untergebracht, die Landeseinsatzzentrale hat seit 2013 hier ihren Sitz. Die Kosten für die umfassende Sanierung werden laut Ministerium nach derzeitigem Stand mit rund 46,3 Millionen Euro veranschlagt.