Gleichstellung Sachsen übernimmt Vorsitz der Konferenz für Gleichstellung
„Lieber gleichberechtigt als später“, heißt ein Spruch der Frauenbewegung. Von selbst stellt sich Gleichberechtigung aber nicht ein. Die Politik muss handeln und hat dafür Formate geschaffen.

Dresden - Sachsen wird für ein Jahr zum Mittelpunkt der Gleichstellungspolitik in Deutschland. Denn mit dem Jahreswechsel übernimmt der Freistaat den Vorsitz in der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz (GFMK) von Nordrhein-Westfalen. „Gleichstellung ist eine Frage von Respekt, Chancen und sozialer Gerechtigkeit“, erklärte die sächsische Sozialministerin Petra Köpping, die die Konferenz dann leiten wird.
„2026 stehen wir weiterhin vor großen Herausforderungen auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft. Ich möchte den Fokus auf Ressourcengerechtigkeit legen“, beschrieb Köpping ihr Anliegen. Unter dem Leitthema „Gleichwertige Teilhabe durch Ressourcengerechtigkeit: Armut von Frauen ganzheitlich verstehen und wirksam begegnen“ gehe es darum, strukturelle Barrieren abzubauen und gleiche Chancen für alle zu schaffen.
Frauen sind von Armut besonders betroffen
Köpping verwies darauf, dass Frauen in besonderem Maße von Armut betroffen sind - vor allem Alleinerziehende, Migrantinnen, Frauen mit Behinderungen und ältere Frauen. Sachsen will bei dem Vorsitz in der Konferenz deshalb besonders darauf hinwirken, den Zugang von Frauen zu Einkommen, Bildung, Gesundheit und gesellschaftlicher Beteiligung weiter zu verbessern, hieß es.
Die Vorkonferenz auf Ebene der Staatssekretärinnen und Staatssekretäre findet vom 23. bis zum 24. April in Chemnitz statt. Die Hauptkonferenz tagt am 18. und 19. Juni in der Landeshauptstadt Dresden.
In Ministerien deutscher Bundesländer sind überwiegend Frauen für den Bereich Gleichstellung zuständig. Ausnahmen sind Manfred Lucha in Baden-Württemberg, Andreas Philippi in Niedersachsen und Magnus Jung im Saarland.