Sachsen Sachsen: Horch Museum in Zwickau lockt tausende Besucher an

Zwickau/dpa. - Die Gäste, die Autopionier August Horch (1868-1951) ihre Reverenzerweisen, kommen aus ganz Deutschland, aber auch aus dem Ausland wie Brasilien, Schweiz, USA oder Holland. «Das sind Frauen und Männergleichermaßen, quer durch alle Altersgruppen», so Neuber.
Auf 2500 Quadratmeter Fläche sind unter anderem 70 größereFahrzeuge der Marken Horch, Audi, Wanderer und DKW sowie Trabant und VW zu sehen. Die Exponate aus den Jahren 1911 bis 1991 werden, wie in einer Inszenierung eingebettet, in ihrer Zeit präsentiert. «BeimTante-Emma-Laden sind besonders die Frauen begeistert», sagt Neuber.Glänzende Augen hätten die Museumsbesucher aber auch bei der mitOriginalteilen erbauten Tankstelle aus den 1930er Jahren. «MittelsDuftdesign kann man Öl und Benzin förmlich riechen.» In Erinnerungschwelgen viele Autofans, schauen sie sich die Trabi-Garage an. SechsMuseumsräume sind dem DDR-Volkswagen Trabant gewidmet.
Die Besucher bringen auch das eine oder andere Geschenk mit, sagtNeuber. So erhielt das Museum ein Plakat aus der Zeit um 1903, aufdem Aufbauten für Horch-Autos der Karosseriebaufirma Kateh und Sohnaus Halle an der Saale zu sehen sind. «Das hatten Schweden in einemBriefumschlag und drückten uns den in die Hand. Das gute Stück habenwir sorgfältig archiviert.» Den Weg in die Ausstellung fand dagegenein Buch, das ein Chemnitzer dem Museum in diesem Jahr vermachte. DieErstausgabe der Horch-Memoiren «Ich baute Autos» erschien 1937 undenthält eine persönliche Widmung des Autors an den damaligenVorstandsvorsitzenden der Auto Union AG, Richard Bruhn.
Neuestes Glanzstück des Museums ist ein Radio in Form eines DKWF8, das 1947 die Audi-Belegschaft dem damaligen sowjetischenWerkskommandanten Alexander Sewerjanz schenkte. Sein Sohn Vitalibrachte das Exponat im September zur Wiedereröffnung des Museums nachZwickau zurück. Es wurde rechtzeitig zu den Festtagen in einerVitrine für die Besucher zugänglich gemacht.
Das Zwickauer August Horch Museum ist nach eigenen Angaben von denrund 170 Automuseen in Deutschland das einzige am originalen früherenProduktionsstandort. Hier wurden von 1909 an Autos gebaut, hiertüftelte der Ingenieur und Begründer des sächsischen Automobilbaus anModellen und Erfindungen. Zu den Kosten für Umbau und Neukonzeptiondes Museums in Höhe von etwa 9 Millionen Euro trug die IngolstädterAudi AG rund 6,6 Millionen Euro bei.