Sachsen Sachsen: Ermittlung gegen Mutter des toten Babys
Elsterheide/Görlitz/dpa. - Bei den Ermittlungen zum Tod eines Babys im Nordosten von Sachsen setzten die Ermittler jetzt auf die ausfindig gemachte Mutter des Jungen. Wegen der fortgeschrittenen Verwesung der am Karfreitag nahe der Landesgrenze zu Brandenburg entdeckten Leiche des kleinen Jungen konnten bisher weder Alter noch Todesumstände festgestellt werden, sagte der Sprecher der Polizei in Görlitz am Samstag.
„Es gibt noch eine Menge zu klären.“ Gegen die 21 Jahre alte Mutter wird wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. „Dabei ist ausdrücklich nicht ausgeschlossen, dass es sich um ein medizinisches Problem oder einen Unglücksfall handeln kann.“
Ein Spaziergänger hatte das in Stofftücher gewickelte tote Baby vor zwei Wochen unweit einer Kriegsgräberstätte gefunden. Ein Zeugenhinweis nach der MDR-Fernsehsendung „Kripo Live“ vom 15. April brachte die Mordkommission auf die Spur zu einer Frau aus dem Raum Hoyerswerda. Anhand einer DNA-Probe wurde die 21-Jährige zweifelsfrei als Mutter des Kindes identifiziert. „Sie ist kooperativ, aber auch durch das Geschehene sehr mitgenommen“, sagte der Polizeisprecher. Ein Haftbefehl bestehe derzeit nicht.
Nähere Angaben zu der Frau, die medizinisch betreut wird, machen die Behörden derzeit nicht. Ihr Sohn lebte nach Polizeiangaben möglicherweise nur wenige Tage. Der genaue Todeszeitpunkt und auch der Tag der Geburt sind weiterhin unklar.
