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Informatik-Monitor Sachsen bei Informatik-Kursen an Schulen bundesweit vorn

Mehr als 40 Prozent der sächsischen Oberstufenschüler wählen Informatik – bundesweit sind es nur 16 Prozent. Was macht Sachsen anders als der Rest?

Von dpa 21.10.2025, 06:00
Sachsen hat bundesweit den höchsten Anteil an Schülerinnen und Schülern, die in der Oberstufe einen Grund- oder Leistungskurs im Fach Informatik belegen (Archivbild)
Sachsen hat bundesweit den höchsten Anteil an Schülerinnen und Schülern, die in der Oberstufe einen Grund- oder Leistungskurs im Fach Informatik belegen (Archivbild) Philipp von Ditfurth/dpa

Berlin/Leipzig - Sachsen hat bundesweit den höchsten Anteil an Schülerinnen und Schülern, die in der Oberstufe einen Grund- oder Leistungskurs im Fach Informatik belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2025/26 hervor, der von der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), dem Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung herausgegeben wird.

Demnach wählen im Freistaat mehr als 40 Prozent der Schüler das Fach Informatik in der Oberstufe. Bundesweit sind es den Angaben zufolge lediglich 16 Prozent, in Hessen, Niedersachsen, Bremen und Baden-Württemberg sogar weniger als zehn Prozent. Ein Faktor könnte der frühzeitige und durchgehende Kontakt zum Fach Informatik sein, hieß es. In Sachsen ist Informatik seit 2004 ein Pflichtfach in den Klassen sieben bis zehn.

Mit dem Schuljahr 2025/26 haben laut Informatik-Monitor zehn Bundesländer Informatik als Pflichtfach an allen weiterführenden Schulen eingeführt, womit sich die Zahl in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt hat. Bremen und Rheinland-Pfalz planen die Einführung des Pflichtfachs für 2026 beziehungsweise 2028.

Sachsen-Anhalt geht einen Sonderweg, indem es das Pflichtfach an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen einführt, es jedoch nicht auf Gymnasien ausweitet. An Gymnasien in Sachsen-Anhalt finden informatische Inhalte lediglich anteilig im Fach „Lernen in der digitalen Welt“ statt, das hauptsächlich auf Medienbildung abzielt. Die Bundesländer Berlin, Brandenburg und Hessen haben kein Pflichtfach Informatik und verfolgen auch keine konkreten Pläne zur flächendeckenden Einführung.

Fachkräftemangel eröffnet Chancen

Horst Nasko, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung, verwies auf die dramatischen Fachkräfteengpässe in der Informatik. „Für mehr Nachwuchs braucht es mehr Informatikunterricht an Schulen, der auf Studium oder Berufsausbildung vorbereitet und begeistert.“ Es sei deshalb wichtig, dass Informatik als Pflichtfach in allen Bundesländern entlang der gesamten Schullaufbahn und an allen Schularten unterrichtet werde.