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Sachsen Sachsen: Autofahrer stirbt nach Kollision mit einem Zug

12.10.2006, 08:59
Spezialisten untersuchen am Donnerstag (12.10.2006) in Dresden am Haltepunkt Trachau die Gleisanlagen und den entgleisten Wagen eines Regionalexpresses. Ein vermutlicher Selbstmörder war mit seinem Auto auf den Bahndamm gefahren und hat den Zug zum Entgleisen gebracht. (Foto: dpa)
Spezialisten untersuchen am Donnerstag (12.10.2006) in Dresden am Haltepunkt Trachau die Gleisanlagen und den entgleisten Wagen eines Regionalexpresses. Ein vermutlicher Selbstmörder war mit seinem Auto auf den Bahndamm gefahren und hat den Zug zum Entgleisen gebracht. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Dresden/dpa. - Mehrere Reisende seien leichtverletzt und ambulant behandelt worden. Die Deutsche Bahn war amMorgen von insgesamt vier Verletzten ausgegangen.

Das Unglück geschah kurz nach 07.00 Uhr. Einem Bahnsprecherszufolge deutet alles auf einen Suizid des Autofahrers hin. Der 44Jahre alte Mann hatte seinen Wagen an der S-Bahn-Station Dresden-Trachau über einen Fußweg auf den Bahnsteig gefahren. EineAugenzeugin berichtete, dass er kurz vor Durchfahrt des Zuges insAuto stieg und direkt vor den Regionalexpress fuhr. Der Zug war andieser Stelle mit Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometernunterwegs.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Auto wieder auf denBahnsteig geschleudert. Nach Angaben der Polizei war der Fahrersofort tot. Ein Steuerwagen und ein zweiter Wagen des Zugesentgleisten, die Lok befand sich am Zugende. Bei dem Steuerwagenzersplitterte die Frontscheibe. Er stellte sich quer und beschädigteauf etwa 300 Metern die Gleisanlagen, darunter einen Leitungsmast,Stromleitungen und eine Brücke samt Absperrungen. Auch das Gleis inGegenrichtung war betroffen. Der Zug kam erst etwa 400 Meter hinterdem Aufprall zum Stehen, der Steuerwagen ragte über eine Böschunghinaus. Laut Polizei befanden sich etwa 30 Reisende in dem Zug.

«Wir haben noch Glück gehabt», sagte der für Verkehrsbetriebzuständige Sprecher der DB-Region in Sachsen, Klaus-Dieter Martini.Das Unglück hätte mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Opfer gefordert,wenn die Zugwagen über das Brückengeländer auf die viel befahreneLeipziger Straße gefallen wären. Wie lange die Beseitigung derSchäden dauern sollte, war am Mittag noch unklar. Nach Angaben vonMartini sollte der Unglückszug nach Cottbus fahren. Auf dem Gleisverkehren aber auch die Züge in Richtung Leipzig und Westen. DieStrecke zwischen Dresden und Radebeul-Ost musste komplett gesperrtwerden. Die Bahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Auchder Straßenbahnverkehr auf der Leipziger Straße kam zum Erliegen, dazunächst die Bahnbrücke auf Einsturzgefahr untersucht werden sollte.

Spezialisten der Polizei untersuchen am Donnerstag (12.10.2006) in Dresden am Haltepunkt Trachau das zertrümmerte Auto eines vermutlichen Selbstmörders. (Foto: dpa)
Spezialisten der Polizei untersuchen am Donnerstag (12.10.2006) in Dresden am Haltepunkt Trachau das zertrümmerte Auto eines vermutlichen Selbstmörders. (Foto: dpa)
dpa-Zentralbild