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In Niedersachsen Rund 443.000 Beschäftigte verdienen weniger als 2.750 Euro

Der Anteil von Arbeitnehmern mit einem relativ geringen Monatseinkommen ist in Niedersachsen vergleichsweise hoch. Die Linkspartei sieht darin ein Risiko für Altersarmut.

Von dpa 21.07.2025, 12:56
Überdurchschnittlich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehören aus Sicht der Linkspartei in Niedersachsen zu den Geringverdienern. (Symbolbild)
Überdurchschnittlich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehören aus Sicht der Linkspartei in Niedersachsen zu den Geringverdienern. (Symbolbild) Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Berlin/Hannover - Mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer in Niedersachsen verdient mit einer Vollzeitstelle weniger als 2.750 Euro brutto im Monat. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung an den Linken-Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch hervorgeht, gehörten mit Stichtag 31. Dezember 2023 in Niedersachsen 442.916 Menschen zu dieser Einkommensgruppe. Das entspricht einem Anteil von 22,8 Prozent. Daten für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor.

Mit etwas mehr als 890.000 Menschen verdienten 45,9 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger als 3.500 Euro. In Bremen betrug der Anteil der Vollzeitbeschäftigten mit einem Einkommen von 2.750 Euro und weniger 19,5 Prozent (41.990 Beschäftigte). 38,7 Prozent (83.384 Beschäftigte) gehörten zu denjenigen, die bis zu 3.500 Euro im Monat bekamen.

„Millionenfaches Lohnproblem“

Bundesweit lagen 40 Prozent oder 9,2 Millionen unter der 3.500-Euro-Einkommensgrenze und 20,9 Prozent (4,6 Millionen) verdienten weniger als 2.750 Euro.

„Deutschland ist kein Hochlohnland, sondern hat ein millionenfaches Lohnproblem“, sagte Bartsch. Bei teils horrenden Mietkosten und gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie sei es für Millionen Menschen eine Herausforderung, die zwingenden Kosten des Alltags zu stemmen.

Armutsrisiko im Alter

Nach Angaben der Linken ist ein Monatsbruttolohn von mehr als rund 3.300 Euro – rund 20 Euro pro Stunde – nötig, um eine gesetzliche Rente auf dem Niveau der Armutsrisiko-Schwelle zu erhalten. Andere Formen der Altersvorsorge sind hier nicht berücksichtigt. „Löhne unter 3.500 Euro sind faktisch eine Garantie für Renten auf Armutsniveau“, sagte Bartsch.

In Deutschland galt eine Person laut Statistischem Bundesamt zuletzt als armutsgefährdet, wenn sie mit ihrem Nettoeinkommen unter 1.378 Euro im Monat liegt. 15,5 Prozent – rund 13,1 Millionen Menschen – sind in Deutschland armutsgefährdet. Laut Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands sind Menschen im Ruhestand mit 19 Prozent überproportional betroffen.