Geschichte Rund 100 Menschen erinnern an sowjetisches Speziallager

Oranienburg - Rund 100 Menschen haben nach Angaben der Gedenkstätte Sachsenhausen am Sonntag der Opfer des sowjetischen Speziallagers gedacht und an die Einrichtung des Lagers erinnert. Die sowjetische Besatzungsmacht inhaftierte im ehemaligen Konzentrationslager (KZ) zwischen 1945 und 1950 laut Gedenkstätte rund 60.000 Menschen, von denen 12.000 an Hunger und Krankheiten starben. „Ihr trauriges Schicksal und auch das Leid der vielen, die das Speziallager überlebten, sollen nicht vergessen sein“, sagte die stellvertretende Gedenkstättenleiterin Astrid Ley am Sonntag laut Mitteilung.
Eine digitale Lernanwendung mit dem Titel „Das sowjetische Netz der Repression in Brandenburg“ soll die Erinnerung wachhalten und im kommenden Jahr das Bildungsangebot der Gedenkstätte bereichern. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Gedenkens waren auch drei ehemals Inhaftierte. Alexander Latotzky, der 1948 im Speziallager Bautzen zur Welt kam und kurz nach seiner Geburt mit seiner Mutter in das Speziallager in Sachsenhausen verlegt wurde, sagte: „Seien wir wachsam und furchtlos und stehen wir zu unserer Demokratie, mit all ihren Fehlern und Schwächen.“