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Aufgespießt Rückkehr des falschen Lehrers?

48-Jähriger fliegt nach 15 Schuljahren als Schwindler auf - und will nach Verurteilung weiter unterrichten.

Von Siegfried Denzel 12.05.2025, 19:12
Darf der „falsche“ Lehrer wieder unterrichten?
Darf der „falsche“ Lehrer wieder unterrichten? Foto: Imago/Serienlicht

Worauf kommt’s eigentlich mehr an? Auf die tagtäglich bewiesenen fachlichen Qualitäten im Beruf – oder doch eher auf offizielle Abschlusszertifikate? Für einen 48-jährigen falschen Lehrer ist die Antwort klar: Ein Pädagoge wird nicht durch amtliche Qualifikation zum guten Lehrer, sondern durch das wahre Leben.

Von dieser Überzeugung ließ sich der gute Mann auch nicht vom Landesgericht im österreichischen Linz abbringen, das ihn vor wenigen Tagen wegen eines von ihm gefälschten Lehrer-Diploms verurteilt hat. Dass die Strafe mit drei Monaten auf Bewährung aber sehr mild ausfiel, hängt nicht zuletzt mit den wohl tatsächlich vorhandenen pädagogischen Fähigkeiten des 48-Jährigen zusammen: Seit 15 Jahren unterrichtete er an mehreren Schulen Deutsch und Sport und war beliebt bei Schülern, Kollegen und nicht zuletzt auch Eltern.

Daraus leitet der falsche Lehrer nun Ansprüche ab – seine eigenen und die seiner aktuellen Klasse in Steyr: „Ich will wieder unterrichten – meine Klasse wartet auf mich!“

Sogar seine Kollegen (also die richtigen Lehrer) haben Unterschriften gesammelt – auf dass wenigstens in diesem Fall gelte: Mehr Sein als Schein.