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Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz: Keine Spur von dem vermissten Studenten

Von Birgit Reichert 06.08.2009, 08:14
Polizisten der Bereitschaftspolizei durchsuchen den Wald auf dem Petrisberg in Trier (Rheinland-Pfalz) nach dem Anglistik-Studenten Maxim Beck. (FOTO: DPA)
Polizisten der Bereitschaftspolizei durchsuchen den Wald auf dem Petrisberg in Trier (Rheinland-Pfalz) nach dem Anglistik-Studenten Maxim Beck. (FOTO: DPA) dpa

Trier/Dresden/dpa. - Mit Hunden und langen Stöcken suchten sie an jedem Busch, jedemStrauch, jedem Baum. «Es darf nichts übersehen werden», sagteHundertschaftsführer Wolfgang Weber von der BereitschaftspolizeiWittlich-Wengerohr. Gegen 16 Uhr am Nachmittag brach derTrupp die Suche wegen der hohen Temperaturen ab. «Hinweise auf den 28-Jährigen haben sich dabei nicht ergeben», berichteten die Beamten. Sie hätten sich aber vorgenommen, jene Abschnitte, die am Donnerstag nicht überprüft werden konnten, zu einem späteren Zeitpunkt zu kontrollieren.

Der 28-jährige Maxim Beck wird seit gut einer Woche vermisst. AmPetrisberg war das Handy des Anglistik-Studenten am vergangenenMittwochabend zuletzt eingeloggt gewesen. In einer langenMenschenkette durchwanderten die Polizisten das unwegsame Gelände,langsam und Schritt für Schritt. «Das Waldstück wird großflächigabgesucht, um eventuell die vermisste Person aufzufinden», sagte derEinsatzleiter «Suchmaßnahmen», Hans-Jürgen Ellert.

Die Spur des Studenten verliert sich nach der letzten Ortungseines Handys. Einen Tag später, am Donnerstag vergangener Woche,hatte Maxim Beck seine Eltern in Dresden besuchen wollen. Seinen Flugvom Hunsrück-Flughafen Frankfurt-Hahn nach Berlin hatte er aber nichtangetreten. Von dort wollte er mit dem Bus weiter an die Elbe reisen.Stattdessen kam kein Lebenszeichen mehr. Die 30-köpfige Soko «Maxim»ermittelt «in alle Richtungen». Auch ein Verbrechen wird nichtausgeschlossen. Maxim Beck, als Deutscher in Turkmenistan geboren,hatte von 1996 an in Dresden gelebt, seit 2003 dann in Trier.

Die ganze Sache sei «mysteriös», sagte die Sprecherin der TriererPolizei, Monika Peters. Hinweise auf ein Kapitalverbrechen gebe esbislang nicht. Es könnte sein, dass Beck als begeisterterMountainbike-Fahrer in der Gegend am Petrisberg unterwegs gewesenwar. Zumal auch sein Fahrrad nicht wie üblich in der Wohnung steht.

Der Bruder von Maxim Beck, Viktor Beck, ist sicher: «Es ist ihm100-prozentig was passiert.» Maxim würde nie «einfach so abhauen».Auch einen Unfall schließe er aus. «Wir haben alle Krankenhäuser inder Region angerufen», sagte der 27-Jährige. An diesem Samstag willViktor Beck mit Freunden und Freiwilligen eine private Suchaktionstarten. «Wir wollen die Wege nach Luxemburg abfahren, da Maxim oftmit dem Fahrrad dorthin gefahren ist.»

Auf der Suche nach Maxim Beck zieht die Polizei Trier alleRegister: Die Strecken zum Flughafen Frankfurt-Hahn, nach Luxemburgund entlang der Mosel wurden abgesucht, in der Wohnung des Studentennach Erklärungen für sein Verschwinden gesucht und die Weinberge miteinem Hubschrauber abgeflogen. Hinweise gingen «sehr spärlich» ein,teilte die Polizei mit. Der Student habe offensichtlich «sehrzurückhaltend» gelebt.

Die letzte große Suchaktion in Trier hatte es vor rund zwei Jahrengegeben. Damals suchte die Bereitschaftspolizei nach der 21-jährigenStudentin Tanja Gräff, die nach einer Feier an der FachhochschuleTrier verschwunden war. Von ihr fehlt bis heute jede Spur.