1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Retter sterben bei Lawinenunglück in der Schweiz

Retter sterben bei Lawinenunglück in der Schweiz

04.01.2010, 17:27

Bern/dpa. - Als die Helfer an der Unglücksstelle waren, kam die zweite Lawine: Bei einem tragischen Unglück in den Schweizer Alpen sind am Sonntag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.

Wie die Schweizerische Nachrichtenagentur sda am Montag berichtete, geht die Polizei noch von mindestens drei Vermissten in den Schneemassen aus. Am Sonntagmittag war im Diemtigtal im Berner Oberland eine Lawine niedergegangen und hatte einen Skitourenfahrer begraben. Der Mann war sofort tot. Drei weitere Menschen wurden von der zweiten Lawine verschüttet und starben später im Krankenhaus. Auch an der Zugspitze und in den österreichischen Alpen kamen Wintersportler ums Leben.

Als das die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) und andere Helfer versuchten, das erste Lawinenopfer zu bergen, stürzten weitere Schneemassen auf die Helfer nieder und begruben zahlreiche Menschen unter sich. Etwa 100 Rettungsspezialisten suchten nach den neuerlich Verschütteten. Sie bargen insgesamt neun Personen, darunter den toten Skifahrer und drei Schwerverletzte. Diese wurden in ein Krankenhaus gebracht, wo sie später starben.

Experten spekulierten indes, dass die Lawine möglicherweise von den Skitourenfahrern selbst ausgelöst wurde. Das Unglück von Diemtigen zeige einmal mehr, dass auch bei mäßiger Gefahr Lawinen niedergingen.

In Österreich verglückten am Sonntag zwei Skifahrer aus Baden- Württemberg. Der Mann und die Frau im Alter von 18 und 19 Jahren seien in dem Skigebiet Diedamskopf in Voralberg von der Piste abgekommen und in eine Felsschlucht gestürzt, berichtete die Nachrichtenagentur APA. Auch zwei Wanderer auf der Zugspitze sind vermutlich tödlich verunglückt. Davon geht zumindest die Polizei aus. Die beiden 31 und 42 Jahre alten Männer aus Ravensburg waren vor mehr als einer Woche bei einem Abstieg vom Jubiläumsgrat zur Alpspitze verschwunden. Die Polizei vermutet, dass sie abgestürzt sind und unter Schneemassen begraben liegen.