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Bundesanwaltschaft Razzia gegen „Reichsbürger“: Polizei in Grünheide ausgerückt

Razzia gegen „Reichsbürger“: Zu den mutmaßlichen Rädelsführern gehört auch ein Mann aus Oder-Spree. Der Verfassungsschutz in Brandenburg hat das gewachsene „Reichsbürger“-Milieu schon länger im Blick.

Von dpa 13.05.2025, 11:21
Protest gegen „Reichsbürger“: Eine Bürgerinitiative im kleinen Dorf Rutenberg in der Uckermark stemmte sich gegen eine Ansiedlung des „Königreichs Deutschland“.(Archivbild)
Protest gegen „Reichsbürger“: Eine Bürgerinitiative im kleinen Dorf Rutenberg in der Uckermark stemmte sich gegen eine Ansiedlung des „Königreichs Deutschland“.(Archivbild) Sebastian Gollnow/dpa

Karlsruhe/Grünheide - Die Bundesanwaltschaft hat vier mutmaßliche Rädelsführer der verbotenen „Reichsbürger“-Gruppe „Königreich Deutschland“ festnehmen lassen, darunter einen Mann aus dem Landkreis Oder-Spree. Nach dpa-Informationen war die Polizei in Grünheide im Einsatz. 

Die Ermittlungen laufen den Angaben zufolge wegen einer kriminellen Vereinigung. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat zudem die aktuell größte Gruppierung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter, den Verein „Königreich Deutschland“, verboten. 

Verfassungsschützer warnen vor „Königreich Deutschland“

Der Verfassungsschutz in Brandenburg hat seit Jahren das Milieu der „Reichsbürger“ im Blick, das sich 2023 vergrößerte. Die Zahl der Anhänger lag laut mit 1.000 weitaus höher als im Jahr davor (2022: 650), wie es im Bericht der Verfassungsschützer hieß. 

Sie warnten auch vor Bestrebungen des „Königsreichs Deutschland“, sich mit neuen Ansiedlungen und Immobilienkäufen ausbreiten zu wollen. Die im Jahr 2022 gestarteten Versuche, in der Uckermark erstmalig feste Strukturen in Brandenburg zu etablieren, seien bisher aber nicht weiter vorangeschritten, hieß es im Verfassungsschutzbericht für 2023. „Ein wesentlicher Grund dafür ist die vor Ort überaus agile Zivilgesellschaft.“ 

In dem Dorf Rutenberg in der Uckermark gründete sich eine Bürgerinitiative, um zu verhindern, dass das „Königreich Deutschland“ dort Fuß fassen und Land kaufen kann. Das Bündnis stemmte sich gegen eine „völkische Landnahme“, wie es auf Flugblättern hieß.