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Rätselhafter Kriminalfall Rätselhafter Kriminalfall um Emanuela Orlandi: Vatikan startet Suche nach 1983 verschwundener Schülerin

11.04.2019, 07:06
Das undatierte Foto zeigt die italienische Teenagerin Emanuela Orlandi, Tochter eines Vatikan-Hofdieners.
Das undatierte Foto zeigt die italienische Teenagerin Emanuela Orlandi, Tochter eines Vatikan-Hofdieners. AP

Rom - Der Vatikan leitet Medienberichten zufolge eine interne Untersuchung zum Fall der verschwundenen Emanuela Orlandi ein. Das bestätigte die Anwältin der Familie am Mittwoch. Die 15-jährige Tochter eines Vatikanpolizisten war 1983 verschwunden. Ihr Schicksal gilt bis heute als einer der rätselhaftesten Kriminalfälle Italiens.

Der Vatikan wollte sich zu den Berichten zunächst nicht äußern. Nachdem die Anwältin Laura Sgro im März einen anonymen Hinweis bekommen hatte, erklärte sich der Vatikan bereit, ein Grab auf seinem Gelände öffnen zu lassen. Möglicherweise befinden sich dort Orlandis sterbliche Überreste.

Der Bruder der Vermissten, Pietro, sprach von einem wichtigen Schritt nach 35 Jahren der Verweigerung jeglicher Zusammenarbeit seitens des Vatikans. Die 15-jährige Orlandi war am 22. Juni 1983 nach dem Musikunterricht nicht nach Hause zurückgekommen.

Eine Vermutung lautet, dass sie von einer Verbrecherorganisation entführt wurde, um Druck auf Vatikanverantwortliche auszuüben, geliehenes Geld zurückzuzahlen. Einer anderen Theorie zufolge wurde das Mädchen entführt, um eine Freilassung des Türken Mehmet Ali Agca zu erzwingen, der 1981 ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt hatte. (afp)