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Prozesse Prozesse: Zitate aus dem Kasseler Kannibalismus-Prozess

28.01.2004, 11:23

Kassel/dpa. - Knapp zwei Monate dauerte die Verhandlung im Kasseler Kannibalismus-Prozess - eine Auswahl von Zitaten:

«Es gibt Hunderte und Tausende, die suchen und die gefressen werden wollen.» (Der Angeklagte Armin Meiwes zu Prozessbeginn zum Umfang der Kannibalismusszene im Internet)

«Zum Abschluss möchte ich sagen, dass ich keine weiteren Personen umgebracht habe. Ich hätte dies aber getan, wenn sich die Gelegenheit dazu geboten hätte.» (Meiwes in einer vor Gericht verlesenen Polizeivernehmung)

«Das ist eine Sache, die praktisch nicht vorstellbar ist, die auch uns als erfahrene Kriminalisten dorthin führt, wo das Denken aufhört.» (Ermittler Wilfried Fehr vom hessischen Landeskriminalamt, der den Kannibalen verhörte und die Videoaufzeichnungen der Bluttat sichtete)

«Er ist "der nette Mann von nebenan". Das andere aber sind die Fantasien. Die haben wir alle, aber setzen sie nicht um. Meiwes hat es getan.» (Der Gefängnispsychologe Heinrich Wilmer zur Persönlichkeit von Meiwes, den Kollegen und Bekannte als «nett und höflich» beschreiben)

«Armin ist ein sehr gefühlsbetonter und sensibler Mensch.» (Eine Nachbarin zum Wesen des Angeklagten)

«Es ist ein irres Gefühl, der Herrscher über einen anderen zu sein und ihn in Portionen zu schneiden.» (Meiwes in einem vor Gericht zitierten Schreiben an einen Bekannten)

«Glauben Sie mir, aufessen wollte ich ihn, aber töten wollte ich ihn nicht.» (Meiwes in zwei Beileidsschreiben an Angehörige seines Opfers)

«Der Wunsch, einen Menschen zu schlachten und zu verspeisen, war das alles überragende Tatmotiv.» (Staatsanwalt Marcus Köhler in seinem Plädoyer)