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Prozessauftakt in Hamburg Prozessauftakt in Hamburg: Mutter soll Sohn Fäkalien, Speichel und Blumenwasser injiziert haben

21.09.2015, 09:36
Die angeklagte Mutter soll ihren dreijährigen Sohn mit verseuchten Spritzen gequält haben.
Die angeklagte Mutter soll ihren dreijährigen Sohn mit verseuchten Spritzen gequält haben. dpa Lizenz

Hamburg - Vor dem Hamburger Landgericht hat ein Prozess gegen eine 30 Jahre alte Mutter begonnen, die ihr Kind über Monate mit verseuchten Spritzen gequält haben soll. Sie habe ihrem dreijährigen Sohn im Jahr 2013 über Monate mit Fäkalien, Speichel oder Blumenwasser vermischte Substanzen unter die Haut oder in die Blutbahn gespritzt, hieß es in der Anklageschrift. Der Junge bekam demnach heftige Schmerzen, Fieberschübe und Abszesse, sein Blutdruck fiel ab und die Sauerstoffsättigung seines Blutes sank. Er lag zeitweise in Lebensgefahr auf der Intensivstation.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagte unter dem sogenannten Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet. Dabei macht ein Mensch einen anderen bewusst krank oder täuscht eine Krankheit vor, um Zuwendung zu erreichen. Nach Verlesung der Anklage schloss das Gericht am Montag die Öffentlichkeit von dem Verfahren aus. Wie "Die Welt" berichtet, müsse das Gericht feststellen, ob die Frau vermindert schuldfähig sei. „Wir gehen davon aus, dass sie nicht schuldunfähig ist“, zitiert die Zeitung einen Sprecher der Staatsanwaltschaft. (dpa/mde)

Die Angeklagte Mutter vor Prozessbeginn im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude in Hamburg neben ihrem Anwalt Gerd-M. Achterberg.
Die Angeklagte Mutter vor Prozessbeginn im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude in Hamburg neben ihrem Anwalt Gerd-M. Achterberg.
dpa Lizenz