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Prozess Prozess: Krebsärztin aus Langenhagen wegen Tötung angeklagt

04.08.2005, 12:50
Die Ärztin Mechthild Bach blickt in ihrer Praxis in Langenhagen (Region Hannover) in die Kamera des Fotografen (Archivfoto vom 06.10.2003). Nach mehr als zweijährigen Ermittlungen gegen die Krebsärztin hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Totschlags in acht Fällen erhoben. Der 55-Jährigen wird vorgeworfen, Patienten mit zu hohen Dosen Morphium getötet zu haben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag (04.08.2005) Medienberichte. (Foto: dpa)
Die Ärztin Mechthild Bach blickt in ihrer Praxis in Langenhagen (Region Hannover) in die Kamera des Fotografen (Archivfoto vom 06.10.2003). Nach mehr als zweijährigen Ermittlungen gegen die Krebsärztin hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Totschlags in acht Fällen erhoben. Der 55-Jährigen wird vorgeworfen, Patienten mit zu hohen Dosen Morphium getötet zu haben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag (04.08.2005) Medienberichte. (Foto: dpa) dpa

Hannover/dpa. - Der Anwalt der beschuldigtenÄrztin, Fritz Willig, sagte: «Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaftsind haltlos.»

Das Landgericht Hannover muss nun entscheiden, ob der Prozessgegen die Internistin eröffnet wird. Bei einer Verurteilung wegenTotschlags drohen ihr fünf bis 15 Jahre Haft. Der Verdacht gegen dieKrebsärztin war im September 2003 nach einer Anzeige der AOK bekanntgeworden. Im Jahr 2004 hatte sie mehrere Wochen lang in Haftgesessen.

Die Ärztin soll nach den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft an einerKlinik in Langenhagen krebskranken Patienten eigenmächtig hochdosiertes Morphium gespritzt und damit ihren Tod verursacht haben.Aus Sicht der Anklage handelte es sich nicht um Sterbehilfe, da diePatienten nicht den Wunsch geäußert hatten, sterben zu wollen. DieKrebsärztin hatte stets von Sterbebegleitung gesprochen. VielePatienten hatten die Medizinerin, die als sehr religiös gilt,geradezu verehrt und im vergangenen Jahr mit Protestdemonstrationenauf ihre Verhaftung reagiert. Sie verlor angesichts der Vorwürfe ihreBerufserlaubnis und musste ihre Praxis aufgeben, die sie neben ihrerArbeit in der Klinik führte.