Prozess in Mühlhausen Prozess in Mühlhausen: Frau die Kehle durchgeschnitten

Mühlhausen/dpa - Der Täter warf sein Opfer auf das Sofa, schnitt der zweifachen Mutter die Kehle durch und ließ die Leiche zwei Tage lang in der Wohnung liegen. So sieht es zumindest die Staatsanwaltschaft. An diesem Montag beginnt vor dem Landgericht Mühlhausen der Totschlags-Prozess gegen einen mittlerweile 28-jährigen Mann. Er soll im Juni 2011 seine Freundin getötet haben - während deren damals acht und elf Jahre alten Kinder mit in der Wohnung waren.
Der Fall hatte vor zwei Jahren die thüringische Kleinstadt erschüttert. Der Mann - so sehen es die Ankläger - soll seit seiner Kindheit drogenabhängig gewesen sein. Wie ein Gerichtssprecher sagte, wollte er Geld von der 40-Jährigen haben, mit der er zusammen wohnte. Als die sich weigerte, soll er immer aggressiver geworden sein, sein Opfer gefesselt und schließlich auf die Wohnzimmercouch geworfen haben. Dort habe er ihr mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten, heißt es in der Anklage. Die Frau verblutete, während ihr Sohn und die Tochter in einem Nebenzimmer waren.
Täter fesselte und bedrohte die Kinder
Nach der Tat soll der 28-Jährige die Kinder zwei Tage lang gefesselt in der Wohnung festgehalten und ebenfalls mit einem Messer bedroht haben. Nachbarn wendeten sich schließlich an die Polizei, die die Kinder dann befreien konnte.
Bislang hat sich der 28-Jährige nicht zu den Vorwürfen geäußert. Allerdings habe sein Anwalt angekündigt, dass sein Mandant im Verfahren eine Aussage machen werde, sagte ein Gerichtssprecher. Damit solle vermieden werden, dass die beiden Kinder als Zeugen vernommen werden müssen.
Ursprünglich sollte das Verfahren nach Angaben des Gerichts bereits im Herbst vergangenen Jahres beginnen. Bis März musste der Mann aber wegen anderer Delikte eine mehrmonatige Haftstrafe absitzen. Ein Urteil ist für Mitte Oktober vorgesehen.