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Prozess in Kanada Prozess in Kanada: Grausige Details über den Serienmörder

23.01.2007, 10:03
Robert William Pickton (undatiertes Fernsehbild) erfüllt wie gewöhnlich nicht die Klischees eines Serienmörders. (Foto: dpa)
Robert William Pickton (undatiertes Fernsehbild) erfüllt wie gewöhnlich nicht die Klischees eines Serienmörders. (Foto: dpa) EPA

New Westminster/dpa. - Zum Auftakt des Prozesses gegenden 57-jährige Schweinezüchter Robert Pickton, der mindestens 26Frauen getötet haben soll, beschrieb der Staatsanwalt im Gericht vonNew Westminster den Fund von Leichenteilen auf der Farm desmutmaßlichen Mörders. Die Polizei fand unter anderem zwei abgetrennteKöpfe in einem Gefrierschrank, sowie menschliche Knochen und andereKörperteile. Richter James Williams warnte die Geschworenen zumAuftakt der Verhandlung, dass die grausigen Einzelheiten sieemotional schwer belasten könnten.

Pickton habe beim Prozessauftakt kaum Reaktionen gezeigt,berichteten kanadische Medien. Der Angeklagte, der seit der Festnahmeim Jahr 2002 seine Unschuld beteuert, war durch eine Plexiglasscheibevon der Jury und den Zuschauern getrennt. Einige Verwandte undFreunde der Opfer hätten bei der Beschreibung des mutmaßlichenTatorts weinend den Saal verlassen, hieß es.

Bei dem Prozess nahe Vancouver geht es zunächst um sechs Morde.Pickton soll die Frauen in den 90er Jahren auf seinen Bauernhofunweit von Vancouver gelockt und dort umgebracht haben. Die meistenOpfer waren Prostituierte oder Drogenabhängige. Die Polizei glaubt,dass der Schweinezüchter bis zu 60 Frauen ermordet und Teile vonihnen an seine Tiere verfüttert haben könnte. Die Behörde hatte beider Durchsuchung seiner Farm DNA-Spuren dutzender vermisster Frauengefunden. Der Prozess kann nach Erwartung kanadischer Medienmindestens ein Jahr dauern.

Richter Williams appellierte an die Jury, angesichts derüberwältigenden Informationen nicht ihre Objektivität zu verlieren.Sie sollten alle Medien meiden und nur über das urteilen, was sie imGerichtssaal hören.

Sollten dem Landwirt die Taten nachgewiesen werden, würde der Fallden bisher schlimmsten Massenmord Kanadas noch übertreffen. In den80er Jahren wurde Clifford Olson wegen der Ermordung von elf Kindernund Teenagern schuldig gesprochen.