Promi-Geburtstag Promi-Geburtstag: Glamour-Girl Paris Hilton wird 25 Jahre jung
New York/dpa. - Sie ist eine der meistfotografierten Frauen derWelt. Kaum ein Name wird im Internet so häufig gesucht wie der ihre.Für den Besuch einer Party kassiert sie 300 000 Dollar. Kein Zweifel:Wenn Paris Hilton am Freitag (17. Februar) ihren 25. Geburtstagfeiert, kann sie auf einen beispiellosen Aufstieg zurückblicken. DieFrage, wer oder was sie eigentlich ist, muss allerdings nochbeantwortet werden. Die Medien bezeichnen sie abwechselnd als «Party-Girl» und «Hotel-Erbin». Doch im Grunde ist Paris Hilton einfach nurbekannt dafür, berühmt zu sein.
Begründet wurde ihr Ruhm durch ein Sexvideo, das ihr Ex-FreundRick Salomon ins Internet stellte. Paris Hilton protestierte dagegenlautstark auf allen Kanälen und machte so kräftig Reklame für denMitschnitt. Leute, die ihn gesehen haben, sagen übereinstimmend, derinteressanteste Moment sei, wenn Paris die Darbietung abruptunterbreche, um ihr klingelndes Handy zu beantworten. «Seltsamerweisewar das für sie, was für einen Filmschauspieler die erste großeErfolgsrolle ist», erläutert Robert Thompson, Professor fürVolkskultur an der Universität Syracuse. «Alles, was sie danach getanhat, gründet auf dem Sexvideo.»
Als Folge ihrer gesteigerten Prominenz bekam sie eine später auchvon ProSieben übernommene Reality-Show mit dem Titel «The SimpleLife» (Das einfache Leben). Darin stieg die Vertreterin desamerikanischen Geldadels in die Niederungen der Arbeiterklasse herab.Als 2003 zur besten Sendezeit ein Exklusivinterview mit PräsidentGeorge W. Bush zum Irakkrieg ausgestrahlt wurde, erzielte Paris aufeinem anderen Kanal eine deutlich höhere Einschaltquote.
«Paris ist nicht gerade das hellste Mädchen, aber dafür sehrerfolgreich», sagt die Hollywood-Agentin Nadine Johnson. In derFrage, wie intelligent Amerikas führende Hotel-Erbin ist, sind die«Paris-Watchers» dieser Welt seit langem gespalten. Es gibt zweiDenkschulen: Nach der einen ist ihre zur Schau gestellte Naivität inWahrheit die raffinierte Marketingstrategie eines «Faszinosums»(Thomas Gottschalk). Nach der anderen ist Paris nicht mehr als ein«Fleisch gewordener Klingelton», wie es der Medienprofessor JoGroebel formuliert. Ihr Erfolg ist demnach ein Hinweis auf diefortgeschrittene Infantilisierung einer Gesellschaft, in derErwachsene nichts dabei finden, ohne Begleitung Minderjähriger einBritney-Spears-Konzert zu besuchen.
Anhänger der zweiten Richtung verweisen auf einige eidesstattlicheErklärungen Hiltons. Vor einem Gericht in Los Angeles antwortete dieWeitgereiste jüngst auf die Frage, ob ein bestimmter Zeitungsartikelin Großbritannien erschienen sei: «Nein, in London.» Ihr Gedächtnislasse sie öfters im Stich, gab sie zu: «Ich behalte noch nicht maldie Namen von einigen meiner Freunde.»
Gleichzeitig versichert sie aber: «Ich bin schlauer als diemeisten.» Schließlich habe sie aus eigener Kraft ein «Marken-Imperium» aufgebaut, ein florierendes Wirtschaftsunternehmen rund umihr Image als «amerikanische Prinzessin». Beleidigungen steckt sieweg. «Sie hat ein sehr dickes Fell», sagt der Klatschexperte der «NewYork Post», Richard Johnson. Ihr Motto lautet: «HauptsacheSchlagzeilen - egal welche.» In ihren Memoiren gibt sie potenziellenNachfolgerinnen den Ratschlag, nie vor zehn Uhr aufzustehen: «NormaleArbeitszeiten sind etwas für normale Leute. Und Normalsein ist dasLetzte, was ihr wollt.»