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Privatsphäre von Prinz William und Kate Privatsphäre von Prinz William und Kate: Das Royal Baby wird künftig abgeschirmt

03.05.2015, 10:09

London - Das zweite, noch namenlose, Kind von Prinz William und seiner Frau Kate ist gerade erst zur Welt gekommen - doch ist der Nachwuchs schon seit Monaten in allen Medien. Noch am Tag der Geburt präsentierten die stolzen Eltern ihre Tochter den Fotografen und damit der ganzen Welt. Doch viel mehr wird es von der neuen Nummer vier der britischen Thronfolge wohl vorerst nicht zu sehen geben.

Penible Bewachung

Wie schon beim großen Bruder George werden William und Kate penibel darüber wachen, dass die Privatsphäre der Kleinen gewahrt bleibt. George wird im Juli seinen zweiten Geburtstag feiern - doch obwohl seine Eltern zu den berühmtesten Paaren der Welt gehören, gibt es kaum Fotos von ihm.

Einige neue sind nun am Samstag dazugekommen, als der knapp zwei Jahre alte Junge seine Schwester und seine Mutter im Krankenhaus in London besuchte. Es war das allererste Mal seit seiner Geburt im Juli 2013, dass George in Großbritannien bei einem öffentlichen Termin zu sehen war.

Oben-Ohne Fotos von Kate

Die Abneigung Williams und seines jüngeren Bruders Harry gegen Paparazzi ist bekannt: Vor allem der Ältere mache die Presse für den tragischen Unfalltod ihrer Mutter Diana auf der Flucht vor aufdringlichen Fotografen im August 1997 verantwortlich, sagt Judy Wade, die Royal-Berichterstatterin des Magazins „Hello!“. Und auch Kate begegnet den Medien mit Misstrauen, seit ein französisches Magazin freizügige Oben-Ohne-Urlaubsfotos von ihr veröffentlicht hatte.

Im Gegensatz zu früher lässt es die britische Presse heute brav zu, dass sie auf Distanz gehalten wird.

Paparazzi hinter den Hecken

„Die Leute haben etwas veraltete Vorstellungen von der Meute der Royals-Experten“, sagt Richard Palmer, der für den „Daily Express“ über das Königshaus berichtet. „Ich denke, sie gehen immer noch davon aus, dass wir uns hinter Hecken verstecken und andere Dinge machen, die vor 25 Jahren üblich waren.“ In Wahrheit aber behandelten die britischen Medien die Königsfamilie „mit ziemlicher Ehrerbietung“, sagt Palmer. „Manche würden sogar sagen, sie sind eingeschüchtert.“

Keine Lust auf Verfolgungsjagd

Sein Kollege Simon Perry vom US-Magazin „People“ hält das Bild vom klassischen Paparazzo ebenfalls für überholt: „Die Leser mögen es nicht, wenn man zu weit geht“, sagt Perry. „Sie haben keine Lust auf Verfolgungsjagden oder dass man allzu aggressiv in die Privatsphäre Prominenter eindringt.“

Obwohl in Großbritannien das Recht auf Privatsphäre wenig umfassend ist, hält sich die einheimische Presse mit Paparazzi-Fotos von William, Kate und George deutlich zurück - selbst wenn diese auf Twitter die Runde machen oder von Magazinen in anderen Teilen der Welt übernommen werden.

Geldquelle verloren

„Derartige Fotos lassen sich im übrigen Europa oder den USA noch absetzen - hier aber nicht mehr“, sagte „Hello!“-Korrespondentin Wade. „Viele Kollegen haben eine wichtige Geldquelle verloren.“ Wer trotzdem versucht, beispielsweise den kleinen George beim Spaziergang mit seinem spanischen Kindermädchen in einem der Londoner Parks abzulichten, muss mit heftigen Reaktionen der Eltern rechnen.

Abhörskandal hat die Lage verschärft

Zu der neuen Rücksichtnahme der britischen Medien trug nicht zuletzt auch der Abhörskandal bei, an dem mehrere britische Boulevardmedien beteiligt waren und der einige der Verantwortlichen ins Gefängnis brachte. Allein Rupert Murdochs im Jahr 2011 eingestellte Zeitung „News of the World“ hatte mehr als 200 Mal Telefone von Kate, William und seinem Bruder Harry gehackt - um unter anderem herauszufinden, dass Kates Kosename „Babykins“ lautet. Alles deutet darauf hin, dass die britischen Medien mit der neugeborenen Tochter ähnlich verfahren werden wie mit George und sie mit Respekt und Wohlwollen behandeln werden.

Royals brauchen die Medien

Doch in der Distanz liege auch eine Gefahr, warnt „Daily Express“-Fachmann Palmer. Bei allen verständlichen Wünschen, ihre Privatsphäre zu schützen, dürften William und Kate nicht vergessen, wie sehr die Royals für ihr Überleben auf die Medien angewiesen seien: „Eins ist klar, ohne den Sauerstoff der öffentlichen Aufmerksamkeit würde die Königsfamilie verwelken und sterben“, warnt Palmer.