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Protestaktionen Polizei stoppt Blockade von Klimaschützern - 39 Festnahmen

Die Klimaschutzgruppe Neue Generation kündigte Protestaktionen an. Vor einer Druckerei war aber offenbar die Polizei schneller.

Von dpa Aktualisiert: 02.06.2025, 14:32
Die Polizei verhindert eine Blockadeaktion vor einer Druckerei in Berlin-Spandau.
Die Polizei verhindert eine Blockadeaktion vor einer Druckerei in Berlin-Spandau. Julius Schreiner/dpa

Berlin - Eine große Blockadeaktion der Klimaschutzgruppe Neue Generation vor einer Druckerei in Berlin-Spandau ist von der Polizei verhindert worden. 39 Aktivisten seien am späten Sonntagabend vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. 34 Klimaschützer wurden bis Montag in sogenannten Polizeigewahrsam genommen. Im Laufe des Tages wurden alle von der Polizei entlassen. 

80 Polizisten standen vor Ort bereit 

Die Demonstranten hätten versucht, die Zufahrten und Ausfahrten des Axel Springer Druckhauses am Brunsbütteler Damm zu blockieren, so die Polizei. Sie seien mit einem Lieferwagen vorgefahren und hätten eine Radkralle, Klebstoff, Sitzmatten, Spraydosen mit Farbe und Motto-T-Shirts dabeigehabt. 

Rund 25 Journalisten und Aktivisten mit Kameras seien vor Ort gewesen, teilte die Polizei weiter mit. Offenbar war aber auch die Polizei selbst vorbereitet und stand vor Ort bereit. 80 zivile und uniformierte Polizisten hätten sofort eingegriffen und das Festkleben zum Teil auch mit Gewalt und „dosierten Schocktechniken“ verhindert. 

Die Personalien aller Verdächtigen seien festgestellt worden. Es gab 39 Anzeigen wegen Nötigung und 5 wegen Widerstands gegen Polizisten. Springer wollte das Geschehen auf Anfrage nicht kommentieren.

Kurze Protestaktion im Deutschen Historischen Museum

Drei weitere Klimaschutz-Aktivisten klebten sich am Sonntagmittag kurz im Deutschen Historischen Museum fest. Bei Instagram veröffentlichten sie ein Video von der Aktion, in dem für Demokratie geworben und gegen Diktatur protestiert wird. 

Die Polizei teilte mit, die drei Aktivisten, zwei Frauen im Alter von 37 und 38 Jahren und ein 25-jähriger Mann, hätten sich in den Ausstellungsräumen selbst an Möbel geklebt und danach wieder gelöst. Zudem hätten sie drei Plakate aufgehängt und sich anschließend selbst angezeigt. Ausstellungsobjekte seien nicht beschädigt worden.

Protestaktionen wurden angekündigt

Die Gruppe Neue Generation, Nachfolgerin der Klimaschutzgruppe Letzte Generation, hatte am Freitag eine „Widerstandswelle“ in Berlin angekündigt. Schwerpunkt sollten dabei Demonstrationen und Aktionen am Axel-Springer-Hochhaus in Kreuzberg sein. So wolle man friedlich für eine andere Umweltpolitik und mehr Demokratie kämpfen, hieß es.

Die ursprüngliche Klimaschutzinitiative Letzte Generation war nach einem Hungerstreik in Berlin entstanden und sorgte ab 2022 mit Blockadeaktionen in ganz Deutschland für Aufsehen. Anfang 2024 kündigte die Gruppe einen Strategiewechsel und dann eine Namensänderung an.