Wetter Polarlichter schimmern erneut über der Mitte Deutschlands

Potsdam/Magdeburg - Grüne und violettfarbene Polarlichter waren erneut über der Mitte Deutschlands zu sehen. In der Nacht von Sonntag auf Montag hielten Fotografen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen Polarlichter fest. Auch in Sachsen berichteten Augenzeugen von Sichtungen der Polarlichter.
„Es hat aktuell einen starken Sonnensturm gegeben, den man in unseren Breiten dann als Aurora beobachten konnte“, erklärte Leonie Pick vom Institut für Solar-Terrestrische Physik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dies sei allerdings nicht ganz ungewöhnlich. Etwa alle elf Jahre, in einem sogenannten Sonnenzyklus, gebe es Phasen mit schwacher und mit starker Sonnenaktivität. Das nächste Maximum werde im Jahr 2025 erwartet.
Die meisten Eruptionen, bei denen unter anderem Plasma in den Weltraum geschleudert wird, gingen allerdings an der Erde vorbei. „Es gibt mehrere Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit man die Effekte am Himmel sieht“, so die Wissenschaftlerin. Frühling und Herbst seien statistisch gesehen die stärksten Monate. Erst vor gut einem Monat teilten Hobbyfotografen in einem Online-Forum für Polarlichter zahlreiche Bilder von Sichtungen vor allem aus Norddeutschland.
Neben physikalischen Bedingungen muss auch das Wetter stimmen. Eingangs der Nacht hätten sich die Wolken verzogen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes am Montag. Dadurch sei das farbige Lichtspektakel zu beobachten gewesen. Ob in unseren Breiten demnächst weitere Sichtungen möglich sind, ist allerdings trotz steigender Sonnenaktivität fraglich. Bei den Sonneneruptionen handele es sich um einen „chaotischen Prozess“, so die Wissenschaftlerin vom DLR.
Das Lichtspiel am Himmel wird durch sogenannte energiereiche Sonnenwindpartikel ausgelöst, die durch Eruptionen auf der Sonnenoberfläche mit hohen Geschwindigkeiten ins Weltall geschleudert werden und auf das Erdmagnetfeld treffen.