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Philippinen Philippinen: Kreuzigungen und blutige Rituale

29.03.2002, 15:29
Mit traditionellen Kreuzigungs-Ritualen undblutigen Selbst-Geißelungen ist auf den Philippinen der Karfreitagbegangen worden. In Dorf Cutud, 75 Kilometer nördlich der HauptstadtManila, ließen sich philippinischen Medienberichten zufolge 17Menschen mit sechs Zentimeter langen Stahlstiften durch dieHandflächen an Holzkreuze nageln, die dann aufgerichtet wurden. Zuvorhatten sich rund 50 Gläubige mit Bambusstöcken und Peitschen, andenen Glassplitter klebten, in einer Prozession den eigenen Rückenblutig geschlagen, weil sie damit für ihre Sünden büßen wollen.
Mit traditionellen Kreuzigungs-Ritualen undblutigen Selbst-Geißelungen ist auf den Philippinen der Karfreitagbegangen worden. In Dorf Cutud, 75 Kilometer nördlich der HauptstadtManila, ließen sich philippinischen Medienberichten zufolge 17Menschen mit sechs Zentimeter langen Stahlstiften durch dieHandflächen an Holzkreuze nageln, die dann aufgerichtet wurden. Zuvorhatten sich rund 50 Gläubige mit Bambusstöcken und Peitschen, andenen Glassplitter klebten, in einer Prozession den eigenen Rückenblutig geschlagen, weil sie damit für ihre Sünden büßen wollen. AFP

Manila/dpa. - Der 64-Jährige Bob Velez berichtete, er lasse sich bereits seit 25Jahren an Karfreitag in Cutud ans Kreuz schlagen. «Eigentlich wollteich vor zwei Jahren damit aufhören. Dann hatte ich allerdings einenAutounfall, den ich überlebt habe.» Aus Dankbarkeit für sein zweitesLeben mache er weiter. «Ich weiß nicht, wann ich aufhöre.»

Die katholische Kirche auf den Philippinen lehnt die Rituale ab.«Sie sind eine Fehlauslegung des Glaubens», sagte Monsignore HernandoCoronel, Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz desInselstaats. «Wenn die Philippiner für ihre Sünden Buße tun wollen,sollen sie einen Priester aufsuchen und beichten.»

Die Philippinen sind wegen der spanischen Kolonialvergangenheitdas einzige vorwiegend katholische Land Asiens. Etwa 90 Prozent derrund 77 Millionen Einwohner bekennen sich zum Christentum.